Bemerkenswert

Heute bin ich ein Öko.

Dies ist die Kurzfassung des Beitrags.

nur heute – und vielleicht noch morgen 😉

Warum eigentlich?

Global gesehen ist es doch egal, ob ich ein oeko bin, ob ich Wasser spare, das Licht ausmache und meinen Müll trenne.

Stimmt. Global gesehen bewirke ich nix. Die Welt retten kann ich nicht, dazu ist sie auch zu vielen Menschen und Firmen egal.

Aber ich lebe nicht global, ich lebe lokal. Und wenn ich hier ein oeko bin, dann kann ich sehr wohl Einiges erreichen. Das gesparte Wasser habe ich auch morgen noch. Der Müll landet nicht im Wald und auf der Wiese in meiner Nachbarschaft. Wenn ich Bioprodukte verwende, dann ist die Wirkung auf mich sogar 100 Prozent.

Ich bin weniger Teil des Problems, ich werde Teil der Lösung. Und ich bin ja nicht allein.

Also: Heute bin ich ein oeko – und vielleicht noch morgen.


 

Chor – oder die Kunst des Kompromisses

Letztes Wochenende hat mein Gesangsverein wieder mal eine Show aufgeführt. Ich bin noch ganz geflutet mit Adrenalin und Serotonin. Es war wirklich super und absolut sehens- und hörenswert.

Der Verein hat mehrere Chöre, auch spontane Zusammensetzungen. Es geht los mit den ganz kleinen Kindern, die z.T. noch nicht mal in der Schule sind und endet mit den Senior*innen, die sind auch schon mal 90 Jahre alt.

Das macht uns und unsere Shows so irre gut. Die Bandbreite an Chören und Liedern ist enorm. Nicht alles gefällt allen, keine Frage. Es ist aber genug für alle da – Sänger und Besucher. Auch die Qualität ist natürlich unterschiedlich. Aber hallo. Der Verein ist in einem Dorf mit gerade mal 1.500 Einwohnern beheimatet. Wir sind nicht die Alte Oper in Frankfurt. Und für die Pingeligen, die immer ein Haar in der Suppe finden (wollen) oder gar mehrere, für die singe ich nicht.

Was mir besonders gut gefällt, es gibt ein Planungsteam und da sind alle erwünscht und alle Beiträge sind gewollt. Es wird nicht alles umgesetzt, klar, gibt z.B. natürlich finanzielle Grenzen. Es wurden teams gebildet, die relative Freiheit hatten in ihren Planungen. Die Vorschläge wurden vorgestellt, begrüßt, evtl. ergänzt. Um Hilfe wurde gebeten, Hilfe wurde angeboten, angenommen. Wunderbar.

Die Phantasie ist enorm. Die Vorschläge sprudeln, eins kommt zum Anderen.

Uns hat es allen super Spaß gemacht. Klar war da auch Lampenfieber dabei. Aber viel mehr Spaß am Singen und Freude am Zuhören. Die Besucher hatten auch glückliche Gesichter, fast alle jedenfalls.

Und die Kompromisse? Sie lassen mich wachsen. Ich singe dann auch mal was, was mir nicht gefällt. Zumindest nicht am Anfang. Die Kleiderfrage erfordert ständig Kompromisse, vor allem für mich Öko, die keine Lust hat wegen 2 Stunden einen glitzernden Kittel zu kaufen, den ich nie wieder anziehen werde. Noch dazu von einem der größten Umweltverschmutzer der Welt. All die Pailletten werden als Mikroplastik in der Umwelt enden. Pro Ballon wird mindestens ein Tier sterben. Alles nur für ein kurzes Vergnügen. Aber ohne diese Kompromisse kein Chor, keine show, keine glücklichen Sänger*innen und Besucher*innen. Kein Fest.

Und ich finds einfach wunderbar, wenn wir zusammen etwas erschaffen, was niemand von uns alleine könnte.

Ich bin überzeugt: Glückliche Menschen kaufen weniger Kram. Von daher kann ich da sogar „aktiver Umweltschutz“ dazu sagen.

Bonustrack 1 : Anleitungen für tier- und pflanzenfördernde Gartenteile – baudirnatur

Bonustrack 2: Heute ist earthday.

Spruch des Tages: Du kannst auch ungerecht sein, wenn du nichts machst.
Marc Aurel


Invasive Arten

Dieses Thema nervt mich schon länger. Bin mal gespannt, wie du das siehst. Schreib gerne einen Kommentar.

Also: Es ging ja ganz harmlos los mit der Empfehlung: Wenn du was für die Artenvielfalt tun willst, dann fördere/kaufe/pflanze heimische Arten. Die sind super an die Bedingungen hier angepasst. Die Pflanzen sind dann Nahrung für die Tiere. Eine Winwin Situation.

Da gibt es gute Initiativen wie z.B. Tausend Gärten Tausend Arten, mit seitenweise Informationen, was da heimisch ist, wo du wohnst und wo du die passenden Pflanzen herbekommst.

Es gibt auch immer mehr Gärtnereien, die heimische Pflanzen in Bio-Qualität anbieten.

Es gibt z.B. die Natura Datenbank. Hier kannst du sehen, welche Pflanze für welche Insekten besonders wertvoll ist, welche Bedürfnisse diese Pflanze hat und auch oft, wo du sie herbekommst.

Die meisten Gärtner müssen dann noch lernen, die Pflanzen dann tatsächlich im Garten zu dulden, denn viele von ihnen gelten als „Unkräuter“ und werden dann ganz schnell weggejätet. Hmm. Ok, das kann mensch lernen.

Was mich aber mehr und mehr stört, dass ist diese Debatte mit „invasiven“ Arten. Und die gilt es jetzt erbarmungslos zu vernichten. Vom amerikanischen Eichhörnchen über die Waschbären zu der asiatischen Hornisse. Von der Forsythie über die Mahonie zum Flieder. Oh Gott: Goldrute im Straßengraben!!! Topinambur im Garten!!!!! Drüsiges Springkraut überall. Oh Hilfe. Wir haben hier seit einigen Jahren Nilgänse. Und das geht ja gar nicht. Weil: „Die bringen alle unsere Stockenten um!!!!!!!!“ Stimmt zwar nicht, die Populationen von Stockenten ist ziemlich stabil. Aber macht sich gut als Aufreger.

Was bei der ganzen Debatte gerne vergessen wird. All diese Tiere und Pflanzen sind nicht aus freien Stücken in unser Land gekommen. Das fand mal irgendjemand eine super gute Idee. Waschbären zum Beispiel wurden importiert, dass es noch ein Tier mehr gab, auf das Männer schießen konnten. Exotische Pflanzen kannst du jetzt noch in fast jeder Gärtnerei kaufen. Als Zierde oder als Nahrung. Und die Samen hüpfen schon mal über den Zaun… Und wenn dann im Container ein paar Insekten drin sind, die sich hier super wohl fühlen: Oops, tut mir Leid, war keine Absicht. Die Wanderungen durch den Klimawandel sind auch menschengemacht.

Die heimischen wilden Tiere wollen wir aber auch nicht: Wildkatzen, Luchse, Wildschweine, Rehe und Hirsche, Hasen, Bären und Wölfe, Biber werden ziemlich erbarmungslos gejagt und vertrieben, weil, dass sind ja Schädlinge.

Eigentlich müssten wir ja froh sein, dass es Tiere und Pflanzen gibt, die sich hier wohlfühlen und ausbreiten. Denn die heimische Flora und Fauna haben wir Menschen inzwischen massiv reduziert.

Und all die Hetzer gegen die invasiven Arten, die haben nix gegen riesige Maisfelder, Kürbisäcker, Kartoffelfelder, Paprika und Zucchini, Tomaten, Chili und Auberginen.

Schon irgendwie komisch, oder?

Bonustrack 1: Tipps für Nisthilfen für Wildbienen vom Nabu

Bonustrack 2: noch mals Nabu: Factsheet Naturkrise

Spruch der Woche: Ich bin für mehr Fluglärm. Und zwar von Insekten über unseren Äckern, Wiesen und Gärten. Dieser Soundtrack einer gesunden Umwelt ist jetzt endlich auf der Playlist der Bundesregierung. Svenja Schulte


Konsum macht nicht glücklich?

…wer das behauptet, der war noch nicht mit mir in der Gärtnerei!!!

Letzten Samstag hatte ich mir einen Kaufrausch verordnet. Bei uns in der Gegend (regional) gibt es eine riesige Gärtnerei. Mit eingebautem Café. In dem Café war ich schon öfter und habe immer begehrlich in die Gärtnerei geschaut. Irgendwann…

Leider ist die Gärtnerei weder Bio noch bietet sie heimische Wildpflanzen an. Irgendwas ist halt immer.

Jetzt war ja wieder Birgit Schattling’s Bio-Balkon-Kongress, den ich euch nicht oft genug ans Herz legen kann. Diesmal war unter Anderem das Thema Nordbalkon. Und so einen habe ich. Ca. 1,5 m2. Völlig vernachlässigt und ignoriert. Nordbalkon, da wächst doch eh nix, oder? Auf den Balkonen neben unserem stehen auch keine Pflanzen rum. Aber jetzt bin ich schlauer! So! Eine interessante Aussage war, dass ich da durchaus Lebensmittel anbauen kann. Und zwar grünes Blattgemüse. Salate, Spinat, Kräuter, Minzen. Weil, die Blätter werden schnell genug groß, Früchte jedoch nicht. Leuchtet mir ein. Da waren Fotos von Nordbalkonen zu sehen, die waren üppig begrünt, auf einem stand sogar ein Gingko. Wow.

Was ich noch gelernt habe: Der Nordbalkon ist auch hilfreich, wenn meine Paprika und Gurken im Hochsommer das Wachsen einstellen, weil es ihnen einfach zu heiß ist. Wächst ja bei mir eh alles im Topf, weil der Boden im Garten aus Bauschutt und Sand besteht und außer Gras und Brennnessel wenig freiwillig wächst.

Also Kaufrausch. Zum Glück habe ich nur ein kleines Auto, das hat mich dann schon ein wenig gebremst. Tatsächlich habe ich auch alles verstauen können. Grad so.

Und was hab ich jetzt gekauft?

Zum Beispiel: Erdbeeren, Minze, Kapuzinerkresse, Borretsch, Kamille und Hopfen (für den Tee) und griechischen Bergtee. Winterbohnenkraut, Johanniskraut, Bärlauch und Sauerampfer, Lorbeer und natürlich auch ein paar blühende Pflanzen fürs Gemüt.

Was soll ich sagen? Ich bin total selig wieder nach Hause gefahren und bin immer noch sehr glücklich.

Heute habe ich schon fleißig gebuddelt, jetzt regnet es. Mal schauen wie es morgen ist.

Hast du einen Garten oder Balkon? Was hast du für Pflanzen? Obst und Gemüse? Magst du einen Kommentar schreiben?

Bonustrack 1: Eine schöne Seite mit preiswerten veganen Rezepten.

Bonustrack 2: Seite des NABU mit Argumenten für den Erhalt der Artenvielfalt.

Spruch der Woche: Wir werden die erste Gesellschaft der Geschichte sein, die sich nicht selbst gerettet hat, weil es sich nicht rentiert. Kurt Vonnegut.


Zuversicht

Woher nehmen und nicht stehlen?

Zum Glück kriege ich wenig Nachrichten mit. Seit Jahren kein Fernsehen, kein Radio, keine Zeitung. Ich kann mit all dem Hauen und Stechen nicht mehr umgehen. Und dann auch noch in der Endlosschleife jeden Tag. Was aber so in mein Bewusstsein sickert, das reicht oft völlig aus, um mir Zukunftsangst zu machen. Ich will aber keine Angst haben. Das ist ein Lebensmotto.

Wie kann ich jetzt mit all dem umgehen, was die Zukunft angeht? Politische Entwicklungen hier im Land und auf der Welt, die Klimakrise, Artensterben, wirtschaftliche Entwicklungen, der ungebremste Egoismus, der auch noch gefeiert wird, der Trotz, der sich jeder Veränderung verweigert? Schon schwer, manchmal.

Und da arbeitet gerade die Natur für mich. Der Winter ist so gut wie vorbei. Es blüht, dass es eine Freude ist. Die Bäume strecken ihre Blättchen in die Luft und Sonne. Die Vögel bauen ihre Nester und die ersten Hummeln und Bienen und Schmetterlinge sind unterwegs und suchen nach Möglichkeiten ihre Eier abzulegen und für neue Generationen zu sorgen.

Die Natur spürt die Veränderungen ja auch. Und dennoch machen Tiere und Pflanzen einfach weiter im Programm. Der Pfirsichbaum „denkt“ nicht: Hat doch alles keinen Sinn, was soll ich da noch blühen und hoffen, dass die Bienen rechtzeitig da sind, dass ich Früchte bilden kann. Was soll ich da noch Früchte bilden, der Samen wird ja doch nicht auf fruchtbaren Boden fallen, Nachwuchs kriege ich eh keinen mehr. Was soll ich noch die Menschen mit meinen Pfirsichen erfreuen, hat ja doch alles keinen Sinn. Die Blätter kommen raus, ganz klein und zierlich und verletzlich – und doch voller Optimismus, will mir scheinen. Die Spatzen plündern meinen Salbei um ihre Nester auszukleiden. Sie „wissen“ auch, dass es immer weniger Insekten gibt um ihre Küken zu füttern, aber dennoch. Es werden Eier gelegt und bebrütet.

Sie alle werden die Krisen nicht aufhalten. Die Welt nicht retten.

Aber für sich selbst, da retten sie ihre Welt.

Und dieses Naturprogramm, diese Instinkte, das erscheint mir besser als all unser menschliches Denken, Grübeln, Aufgeben, Trauern, Verweigern. Sie machen, das was sie können. So gut sie es eben können. Sie machen weiter, geben nicht auf. Und das gefällt mir gut.

Ich kann die Welt nicht retten, wenn ich Kröten über die Straße trage, bei der Europawahl mein Kreuzchen machen, meinen Konsum überdenke, Müll sammle und versuche mit den Menschen in meiner Umgebung in Frieden zu leben und das Glück zu mehren und die Traurigkeit zu verringern. Aber für die Kröte ists die Welt. Und das ist doch schon mal viel. Oder?

Bonustipp: Jetzt am Samstag ist Digital Cleanup Day. Angeblich erstaunlich wirksam, vor allem, wenn du viel in der Cloud speicherst.

Bonustipp 2: Auch am Samstag startet wieder ein Bio-Balkon-Kongress, voller Tipps und Anregungen.

Und noch ein Bonustipp: Am 20.03 eine Veranstaltung der Loki Schmitt Stiftung: https://moinstadtnatur.de/vielfalt-auf-kleinstem-raum-naturnahe-balkon-und-terrassengestaltung.html

Und statt Spruch:

Ich wünsche euch friedliche Zeiten und einen schönen Start in den Frühling.


Wie du es machst – ist immer jemand unzufrieden

Und womöglich aus einem guten Grund 😦

Ich hatte neulich ein interessantes Gespräch mit meiner Schwägerin. Sie ist eine sehr engagierte Person und organisiert Kinderfreizeiten an denen sie auch teilnimmt. Kostet sie einiges an Zeit und Urlaubstagen. Sie macht es gerne und erzählt auch oft, dass die Kinder das sehr genießen und auch brauchen. Sie kriegt da sehr positive Rückmeldungen. Das ist wunderbar. Ich finds schön für sie. Ich glaube es ist ehrenamtlich. Und da weiß ich aus Erfahrung, dass viele was zu meckern haben und Lob und Ermunterung eher selten sind. Ich finde meine Schwägerin richtig toll. Leute wie sie bräuchte es viel mehr.

Sie sind oft auf der selben Wiese hier in der Gegend (schöne Gegend) und beim letzten Mal „kommt doch so ein Heini vom NABU und will mit mir eine Begehung machen. Wo ich mit den Kindern hin darf und wo nicht. Ich darf nicht am Waldrand spielen und Rennen veranstalten. Wegen der Viecher!!!! Für die Kinder ist das so wichtig. Was geht denn vor? Kinder oder Viecher??????“

Die Empörung kann ich verstehen. Kinder gehen vor.

Andererseits ist Natur- und Artenschutz auch extrem wichtig. Überlebenswichtig und für die Kinder erst recht. Die werden noch die Folgen unserer Handlung ausbaden wenn wir schon lange tot sind. Auch wenn die Absichten noch so gut und nachvollziehbar sind. Ohne eine halbwegs intakte Natur wird die Zukunft kein – öh – Kinderspiel werden.

Oft wollen wir jemanden eine Freude machen und kaufen Dinge, organisieren events, zeigen den Kindern die Welt. Und die Folgen dieser kurzen Freude, die sehen wir oft gar nicht und berücksichtigen sie nicht ausreichend.

Da ists vielleicht sinnvoll, ein wenig weiter zu denken. Bessere Entscheidungen zu treffen. Das ist nicht leicht. Das haben wir alle nicht gelernt.

Ist es machbar? Ich hoffe es.

Bonustrack: Tierfreundschaften – was für ein Vorbild

noch ein Bonustrack: Jetzt geht das Gärtnern wieder los, hier ein paar Anregungen für summende Gärten

Spruch der Woche: Wenn ich alleine träume, ist es nur ein Traum. Wenn wir gemeinsam träumen, ist es der Anfang der Wirklichkeit. 
Goethe


Backvergnügen

Der Winter ist irgendwie schon vorbei (nicht dass ich traurig darüber wäre) und der Frühling zögert noch. Grad hier im nordbadischen Regenwald ists Wetter ziemlich grausig. Sonne ist Mangelware und ich bin schon froh, wenn es halbwegs trocken ist. So langsam will ich raus, in der Erde graben. Oder wenigstens lüften.

Statt dessen sitze ich hier mit Pullover, zwei Paar Socken, laufender Heizung.

Also werfe ich wieder die Röhre an. Backen mag ich eh, Aufläufe, Clafoutis, Kuchen, wenns sein muss, sogar Kekse.

Das hat mein Instagram natürlich auch schon mitgekriegt und versorgt mich – außer mit Katzenvideos – mit Backrezepten. Und da sind schon sehr leckere Sachen dabei, die auch meine Leidenschaft bedienen, möglichst keine Lebensmittel wegzuwerfen.

(Heute habe ich wieder bei der Tafel geholfen. Da kommen mir die Tränen, wenn ich sehe, wieviel weg geworfen wird. Und immer noch werden Flächen unter den Pflug genommen, gedüngt, gespritzt, bewässert, angeblich wegen der Ernährungssicherheit. Oh Herr, lass Hirn regnen.)

Aber zurück zum Vergnügen. Hier habe ich drei Rezepte für euch, die super lecker sind und ganz schnell gehen und bei denen ich Obst oder Gemüse „verstecken“ kann. Und gut riechen tuts auch.

Versteck Nr. 1, der Blätterteig:
Blätterteig auftauen.
Direkt auf das Blech, (gefettet oder mit Backtrennpapier) streust du ca. 1 Teel. Zucker. In der Größe der Blätterteigscheibe.
Darauf legst du dünne Apfelscheiben, bestreust mit Rosinen oder Zimtzucker oder beidem.
Und darüber kommt der Blätterteig, ein paar Mal einschneiden, buttern.
Ab in die Röhre. Dauer und Temperatur siehe Verpackung.

Versteck Nr. 2, der Pfannenkuchen:
Ofenfeste Pfanne buttern und großzügig mit Zucker bestreuen.
Orangen, Bananen, Mandarinen, Äpfel oder Birnen, halbieren oder in größere Stücken schneiden und direkt in die Pfanne geben. Auf dem Herd ein paar Minuten sanft anbraten, so karamelisiert der Zucker und das Obst wird ein wenig vorgegart.
Die Röhre vorheizen auf 180 °C.
In der Zwischenzeit rührst du einen Rührteig, der ein wenig flüssiger ist als sonst.
Der Teig wird nun vorsichtig über das Obst gegossen und ab in die Röhre.
Backen bis der Teig gar ist und dann auf einen Teller stürzen. Auch lecker.

Versteck Nr. 3, Ölmarinade:
Hab ich mit Blumenkohl gemacht, geht bestimmt auch mit anderem Gemüse.
Eine Marinade anrühren mit Öl (wie sagt Mamailena immer so schön: Mir egal, welches Öl du nimmst, ist doch deine Küche) und den Gewürzen deiner Wahl (nochmals Mamailena: Du kannst die Gewürze nehmen die du magst, alles geht).
Gemüse putzen und in ca. 3 cm dicke Scheiben schneiden.
Auf das geölte Blech damit.
Mit der Marinade bepinseln, umdrehen und die andere Seite ebenfalls bepinseln.
Ab in die Röhre, 220 °C, 30 Minuten. Dann war der Blumenkohl bissfest und lecker. Ich hab dann noch eine Yoghurt-Senfsauce dazu gerührt, geht aber auch Hummus, oder was Schärferes.

Dann ist die Küche warm. Das Essen ist lecker und auch warm. Und ich hab wieder Geduld mit dem Frühling.

Bonustrack Nr. 1: Gartenvorschläge für bedrohte Pflanzen vom NABU

Bonustrack Nr. 2: Bald ist wieder Biobalkonkongress von der Birgit Schattling.

Spruch der Woche, passend zum Wetter:
Sorgen ertrinken nicht in Alkohol. Sie können schwimmen. 
Heinz Rühmann


Futterneid

Manche sagen: Lass das, manche sagen: mach das. Ich mach das. Ich füttere die Vögel das ganze Jahr durch. Während der Brutsaison futtern sie mehr als im Winter. Ich seh ihnen gerne zu. Winwin. Wir haben ca 15-20 Spatzen, die wohnen im Haus gegenüber unter dem Dach und kriegen sofort mit, wenn ich wieder Futter nachgefüllt habe. Es gibt ein Rotkehlchen, knicks, ein paar Meisen, Blau und Kohl. Das Rotkehlchen kommt alleine, ziemlich scheu, holt sich ein Körnchen und verschwindet auf den nächsten Ast. Genauso die Meisen. Die Spatzen kommen als Gruppe, drängeln sich aber vertragen sich. Was sie nicht so recht mögen, das werfen sie auf den Boden. Irgendwann essen sie es dann doch. Und dann gibt es noch 3 Amseln, die essen am liebsten vom Boden.

Und jetzt wird es interessant.

Es ist wirklich genug zu essen da. Für alle. Abgesehen davon, dass die Nachbarn ja auch füttern. Es ist wirklich genug zu essen da.

Aber es gibt eine Amsel, die „verteidigt“ das Futter. Nur gegen die anderen Amseln. Spatzen und Meisen und das Rotkehlchen werden ignoriert. Aber wehe, wehe es kommt eine andere Amsel. Dann wird verfolgt, gejagt, attackiert. So kommt keine der drei Amseln zum Futtern. Die einen weil sie kurz wegfliegen, die andere, weil sie ja jagt.

Wie gesagt, es ist wirklich genug da. Einfach nur Futterneid.

Wenn du da jetzt Parallelen zu uns Menschen siehst, dann sind wir schon zu zweit. 😉

Bonustrack ist heute mal Musik von Schandmaul: Danke für den Tipp Matthias. (Der im Übrigen auch einen interessanten blog betreibt).

Spruch der Woche: Die größte Bedrohung für unsere Zukunft ist Gleichgültigkeit.
Jane Goodall


Interview

Ein Bekannter, der J., hat angefangen etwas Interessantes zu studieren. Hier ist das Interview dazu:

Hallo J., du studierst was Interessantes, hab ich gehört. Wie heißt denn der Studiengang?

Der Studiengang heißt Umweltsicherung. Nein, darin geht es nicht um Aktivismus und wie man sich am Besten an der Straße ankleben kann. Dieser Bachelor-Studiengang ist im Bereich der Umweltingenieurwissenschaften zu verorten. 

Was kann ich mir darunter vorstellen?

Generell fällt der Studiengang in den Bereich der Ökologie und Umweltplanung. Allerdings gibt es hier mehr technische und analytische Aspekte. Das Ziel ist es, eine intakte Umwelt und Landschaft zu bewahren und zu fördern, auch durch den Einsatz geeigneter technischer Hilfsmittel. Dabei wird der Schwerpunkt auf folgende Bereiche gesetzt: Recycling & Kreislaufwirtschaft, Erneuerbare Energien und Energieeffizienz, Altlastensanierung (z.B. die Dekontamination von belastetem Boden oder der Sanierung von undichten Mülldeponien), Biodiversitätserhaltung & Landschaftsplanung und Gewässerschutz & -renaturierung. So weit bin ich allerdings im Studium noch nicht. Bei mir geht es aktuell erst um Grundlagen in Mathematik, Physik, Chemie und Datenverarbeitung, aber auch in der Zoologie und der Gewässerökologie. 

Und wo studierst du das? 

In einer kleinen „Stadt“ mit etwa 3000 Einwohnern. Sie hört auf den Namen Weidenbach. Besser bekannt ist aber vermutlich „Triesdorf“. Der Ort ist vor allem für seine landwirtschaftlichen Lehranstalten bekannt. Meines Wissens gilt der Triesdorfer Campus der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf als der größte grüne Campus Deutschlands.  

Welche Erwartungen hast du? Was hat dich dazu bewogen?

Wenn man einen Studiengang mit dem Namen „Umweltsicherung“ beginnt, geht es einem vermutlich doch in einem bestimmten Maße um Aktivismus. 

Ich habe den Studiengang begonnen mit dem Wunsch, etwas Sinnvolles zu machen, das die Welt ein Stückchen besser und vor allem ökologischer machen kann. Das ist meine Motivation. Ich möchte meinen Beitrag zur Rettung unseres Planeten leisten, bzw. zur Rettung der Menschheit, um nicht gleich zu übertreiben. Mal schauen, ob mir das gelingt. 

Und wie ists so? Uni? Menschen? Gegend? 

Die Uni finde ich toll. Klein, aber fein, dafür aber auch gut ausgestattet. Die Gegend auch. Ich wiederhole meine Aussage. Ein Ort mit 3000 Einwohnern. Man ist also sehr ländlich verortet. Auf diese 3000 Einwohner kommen hier dann noch 3000 Studenten. Das merkt man. Ich finde das super. Und wer glaubt, hier auf dem Land gibt es ja gar nichts – Keine Feiern, keine Freizeit- und Einkaufsmöglichkeiten – dem muss ich widersprechen.

Kannst und willst du diese Kenntnisse dann später beruflich nutzen? Wie könnte das aussehen? Was gibt das für einen Abschluss?

Natürlich. Sonst wäre es ja sinnlos zu studieren. Der Abschluss ist der Bachelor of Engineering. Die Arbeitsmöglichkeiten sind vielfältig. Ich habe schon einiges gehört. Man kann auch durchaus kreativ werden in der Berufswahl. Aktuell stelle ich mir vor ins nachhaltige Bauen zu gehen. Mal schauen, wie das klappt. Vielleicht schaue ich mir auch das Thema Gewässer näher an. 

Grundsätzlich gibt es hier fünf Spezialisierungsmöglichkeiten: Landschaftsplanung und Naturschutz, Gewässerrenaturierung,  Erneuerbare Energien, Abfallbehandlung, Bodensanierung und Altlasten. Es gibt auch noch einige Beraterauszeichnungen, z.B. Fachberater für Immissionsschutz oder landwirtschaftlicher Berater für Biodiversität (oder so ähnlich). 

Vielen Dank für deine Antworten, J. Das klingt wirklich interessant. Hoffentlich erfüllen sich deine Erwartungen und Wünsche. Schön, dass du in diesem Bereich tätigt werden willst und die Welt ein wenig verbessern. Das macht mir Mut. Viel Spaß und viele interessante Menschen und Themen. 

Hier ist der link zum Studiengang: https://www.hswt.de/studium/studienangebot/bachelor/umweltsicherung

Und hier zur Universität selbst: https://www.hswt.de/

Spruch der Woche: Es gibt zwei Arten, sein Leben zu leben. Entweder so, als wäre nichts ein Wunder, oder so, als wäre alles eins. Albert Einstein


Wünsche für 2024

Was wünsche ich mir von dem neuen Jahr?

  • Ganz oben auf meiner Wunschliste ist, dass wir Menschen mit einander reden, statt auf einander zu schießen. Peace please. Zwischen den Menschen, zwischen den Religionen, zwischen den Staaten.
  • Die Erkenntnis, das alle Menschen Menschen sind mit dem Recht auf Leben, auf Gesundheit, auf Glück. Anders, aber alle Menschen. Mit Würde.
  • Das auch alle Tiere und Pflanzen ein Recht auf ein gutes Leben haben. Einfach so. Ohne, dass sie einen Nutzen für uns Menschen haben.
  • Weniger von allem, das uns schadet. Weniger CO2, weniger Plastik, weniger Gifte, weniger Müll, weniger Lärm…
  • Dass das Geld und der Konsum an Bedeutung verliert. Dass das Miteinander, die Freude, das Lachen wichtiger wird.
  • Mehr Zeit und Energie für ein glückliches Leben.
  • Dass die Menschen, die mehr als genug haben erkennen, das Eigentum verpflichtet. Dass die Menschen, die genug haben zufrieden sind. Und dass die Menschen die zu wenig haben das bekommen was sie brauchen.
  • Verständnis und Toleranz statt Hass und Ausgrenzung.
  • Mitgefühl statt Egoismus.
  • Mehr Wissen und Weisheit statt fake news und Engstirnigkeit.
  • Und für uns alle: Glück und Sicherheit und Zufriedenheit in unseren Herzen.

Und weil ich – und nicht nur ich – im letzten Jahr schön brav war, bekomme ich ja vielleicht einen Teil meiner Wünsche erfüllt.

Ich wünsche dir ein super gutes Jahr 2024. Schöne Zeiten mit netten Menschen. Schöne Momente voller Überraschungen. Neue Erkenntnisse, neue Möglichkeiten, neue Hobbys, viel gutes Essen. Gutes Gelingen bei deinen Vorhaben.

Bonustrack: Ein Rezept für ein natürliches Antibiotikum. Es ist auch bekannt als Feueressig. Ich habs ausprobiert. Schmeckt besser als erwartet. Ob es hilft, schwer zu sagen. Das weiß ich bei Mitteln aus der Apotheke ja auch nicht.

Spruch der Woche: Niemand hat das Recht zu gehorchen.
Hannah Arendt


Neues Jahr neues Glück?

Schon wieder geht ein Jahr zu Ende. Was hat es mir gebracht? Was wünsche ich mir fürs nächste Jahr?

Bin eigentlich schon lange nicht mehr der Typ für gute Vorsätze.

Dieses Jahr jedoch hat einige Verbesserungen für mich gebracht und von daher habe ich neuen Mut.

Ich merke, dass ich mehr Energie habe. Mehr Optimismus.

Außerdem habe ich wieder mal ein Buch gelesen, das mich beeinflusst hat. Ist schon ein bißchen älter, immer noch aktuell:

Diesmal von Harald Lesch: Wenn nicht jetzt wann dann.
Da ist bei mir ein Groschen gefallen:

Petitionen zu unterschreiben ist ja ein wenig verpönt: Umweltschutz light. 

Aber: Dass die nötigen Gesetze nicht schnell genug passieren liegt halt auch an den Lobbyisten. Und deren Stimme hat viel mehr Gewicht als deine oder meine. Mal ganz davon abgesehen, dass mich niemand fragt.

Mitglied in BUND oder NABU zu sein oder in einer anderen großen Organisation, das verleiht meiner und deiner Stimme Power. Bis dahin, dass viele Organisationen auch klagen dürfen um die Rechte von Tier und Pflanze zu wahren. Mich in so einer Organisation aktiv einzubringen, die Stellungnahmen mit zu gestalten. Dafür zu werben, das bringt viel.

Und Petitionen bündeln eben auch deine und meine Stimme mit (hoffentlich) tausenden anderen Stimmen und so können wir eventuell doch etwas bewegen. Klappt nicht immer, das weiß ich auch.

Mein Instagram weiß das inzwischen auch (lach) und liefert mir frei Haus viele Möglichkeiten. Auch der Petitionsausschuß des Bundestages bietet viele Gelegenheit deine Stimme zu erheben.

Ich schreibe Leserbriefe, manche werden sogar gedruckt. Ich kommentiere, ich spende (zum Glück ist das finanziell gut möglich, und eh bissi was geht wahrscheinlich bei fast allen Menschen).

Ich sage öfter und lauter was ich denke, was ich für richtig halte, für sinnvoll.

Wobei es da wirklich auch Grenzen gibt. Irgendwo eine gemeinsame Basis muss schon sein. Ein Wille, zu hören und nach zu denken, zu verstehen. Sinnlose Diskussionen mit Leuten, die sich an ihre Scheuklappen und Bretter vorm Kopf klammern, die mag ich nicht mehr.

Und ich will nicht länger Teil der „schweigenden Mehrheit“ sein. Weil die Leute, die da angeblich für mich sprechen nicht wirklich für mich sprechen.

Von daher: shout shout, let it all out, these are the things I can do without. Come on, I’m talking to you, come on!!!!!

Ich wünsche dir friedliche Zeiten, glückliche Stunden mit netten Menschen. Mut und Energie und Zeit und die richtigen Worte, um deine Ziele zu erreichen. Mögen viele deiner Wünsche in Erfüllung gehen. Genug Wünsche bleiben, um das Leben spannend zu machen.

Ich wünsche dir Glück und Sicherheit und Zufriedenheit in deinem Herzen.

Bonustrack: Wieder mal von cheezburger: Schöne Tiergeschichten

Spruch der Woche: Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen. Sondern möglich machen.
Antoine de Saint-Exupéry


Jingle bells

In einem Monat ist Weihnachten schon wieder vorbei. Manche freuen sich drauf, andere, naja. Zuviel Essen, zu viel Familie, zu viele Geschenke.

Vielleicht geht es dir ja wie mir: Ich habe noch nicht ein Geschenk besorgt. Denn das stört mich an Weihnachten. Ich kaufe Dinge, von denen ich nicht weiß, ob sie der beschenkten Person überhaupt gefallen. Was nicht wirklich gewünscht oder gar gebraucht wird. Und dann soll’s ja auch noch irgendwie ökologisch sein. Dilemma, Dilemma. Meine Freundin F. schenkt am Liebsten Dinge, die sich aufbrauchen: Öl und Essig, Kosmetik, Schokolade, Waschmittel und hat auch schon mal 50 Rollen Klopapier verschenkt.

Wovon ich ziemlich abgekommen bin, das sind Gutscheine. Oft wurden sie nicht eingelöst, sehr zur Freude des lokalen Einzelhandels. Nur das „Ömmele“ hatte nix davon.

Tja, also was tun?

Hier ein paar Vorschläge:

  • Für die, die ja eigentlich alles haben: Geschenkgutscheine (also doch, aber mit Wirkgarantie) von oxfamunverpackt. Da spendest du Bäume, Schulbücher, sichere Geburten oder Existenzgründungen an Menschen, die das wirklich brauchen. Und die beschenkte Person bekommt einen Magneten für den Kühlschrank. Viel sinnvoller geht es kaum.
  • Geschenke aus dem Weltladen. Auch damit unterstützt du Menschen, die Hilfe brauchen können. Und diesmal hast du sogar ein Geschenk in der Hand.
  • Grad für ältere Menschen, auch (besonders) für Männer: Ein Besuch bei der Fußpflege. Da läuft es sich gleich viel besser. Nach meiner Erfahrung: gleich einen Termin ausmachen und mit hingehen. Sonst wird das womöglich nix.
  • Genauso: Ein Besuch bei der Thai-Massage. Das hilft mir selber sehr, oft vorbeugend. Gelegentlich wegen eines akuten Problems. Und zu zweit stöhnen und danach einen Kaffee, das verbindet.
  • Einen Ausflug organisieren. Ich hol dich ab, wir erleben was zusammen und dann bring ich dich wieder nach Hause.
  • Ein Einkaufsbummel im Bioladen. (Bio? Das ist viel zu teuer!!! Genau, deswegen zahl ja ich für dich).
  • Einmal alle Fenster putzen. Auch das ist für viele Menschen ein Gewinn. Ob du dann selber Hand anlegst oder eine Profifrau bezahlst. Egal. Die Fenster sind geputzt.
  • Genauso: Rasen mähen oder Bäume schneiden. Ist für viele eine echte Hilfe und Erleichterung.
  • Ganz besonders für Eltern: Einmal Babysitten für dich. Ein freier Abend für deine Freunde.
  • Für Menschen die gerne kochen ist vielleicht ein Kochkissen genau richtig. Kochen mit sehr wenig Strom und voll bequem. Ich nehme meines gerne.
  • Für Gärtner*innen: Ein Regenfass mit automatischer Befüllung durch einen Regendieb.
  • Pflanzen, Pflanzen, Pflanzen! Kräuter für die Köche. Zimmerpflanzen für alle, Pflanzen für Balkon und Garten. Blatt für Blatt gegen den Klimawandel. Wenn du Anregungen brauchst, schau doch mal bei Naturadb vorbei. Da kannst du sehr schön filtern und die passenden Pflanzen für Balkon und Garten finden.

Was verschenkst du gerne? Hast du Tipps für uns? Dann schreibe bitte einen Kommentar.

Bonustrack: Wenn du schon deinen nächsten Urlaub planst, schau doch mal beim BUND vorbei, da gibts sehr schöne Reisen in die Natur.

Spruch der Woche: Des Einen Müll ist des Anderen Schatz (Internet). Wenn das keine Motivation für Second Hand ist. Und Spenden an die Sozialkaufhäuser.


Aufgeben? Nee!

Es sieht nicht wirklich gut aus. Die Krisen häufen sich. Die Verteilungskriege haben begonnen. Flüchtlingszahlen steigen. Artenschwund, Hochwasser, Brände, Stürme, Trockenheit. Steigende Temperaturen und alles was dazu gehört. Die Klimakrise und ihre Folgen, das ist wohl nicht mehr aufzuhalten.

Wie gehe ich damit um?

Gebe ich auf? Mache ich es mir leicht? Versuche ich nicht mehr, das zu tun, was ich für richtig halte? Zum Beispiel: Vegetarisch hin zu vegan? Wenig konsumieren? Schenken statt wegwerfen? Bioladen statt Billigladen? Plastik sparen? Urlaub in der Gegend? Bringt doch alles nichts. Mein kleiner Tropfen auf dem heißen Stein. Warum soll ich mich da einschränken, mir die Mühe machen?

Ich könnte auch sagen: Was solls!!! Mir schmeckt Fleisch! ich will auch mal auf die Seychellen! Diese zum Teil langwierigen Suchen nach Empfängern für die Dinge, die ich nicht mehr haben will. Ab in die Tonne damit! Anderen eine Freude machen? Hah! Ich bin mir jetzt selbst die Nächste.

Aber so will ich nicht sein.

Ich werde mich mehr und mehr damit beschäftigen, wie ich die kommenden Zeiten möglichst gut überstehe. Einen Notfallkoffer anlegen, mit ein paar Kleidungsstücken und einer Liste der wichtigsten Kontakte, Kontonummern, usw. Müsliriegel. Nicht so schwer, ich bin nicht mehr fit. Aber etwas, was ich einfach nur greifen muss, wenn’s schnell gehen muss. Wir denken nach über Gas für den Campingkocher, wenn der Strom mal ausfällt und für eine Pumpe, falls der Bach überläuft und das Wasser ins Haus kommt. Solche Dinge.

Aber ansonsten, werde ich weiterleben wie bisher.

Denn es geht (mir zumindest) immer noch darum: Wie schnell kippt das System – und wieviel geht kaputt. Wie schlimm wird es. Und das motiviert mich.

  • Vegetarisch (und vegan), so lange sich das machen lässt, das schützt zumindest die Tiere.
  • Bioladen schützt den Boden, das Wasser und überhaupt (und mich selbst vor dem einen oder anderen Krankmacher).
  • Heh, und hier ist’s schön. Vor allem wenn ich nicht die Autobahn nutze. Am Samstag sind wir durch den herbstlichen Spessart gefahren. Indian summer in Unterfranken. Wow.
    • Verschenken macht mir Spaß, bringt mich in Kontakt mit anderen, ein Lächeln auf die Lippen. Zeigt Gemeinsamkeiten auf.
    • Meine Streuobstwiese bietet mehr und mehr Pflanzen und Tieren ein Zuhause und mein Garten ist sowieso eine Wildnis (ich bin eine faule Gärtnerin, ich gebs zu).

Ich bin keine Heilige. Ich kann und will nicht alles richtig machen. Aber was geht, das werde ich tun, solange ich kann. Das Richtige tun, im Rahmen meiner Möglichkeiten.

Ich will noch immer im Team Lösungen sein, nicht im Team Problem. Im Team Gemeinschaft anstatt ohne Team nur an mich selber denken. Und ja ich weiß: Dem Hochwasser ist es egal, ob ich meinen Müll getrennt habe. Es trifft mich wie alle anderen auch.

Und ich bin froh, dass ich eigentlich fast alles habe. So kann ich das auch ganz leicht umsetzen. Ich hatte ein tolles und aufregendes und anregendes Leben. Nicht auf den Seychellen, aber in Afrika, Ecuador, Grand Canyon. Bevor mir die Folgen so richtig bewußt wurden. Da kann ich jetzt leicht auf die Seychellen verzichten. Da hab ich es wirklich gut.

Also: Weiter auf den heißen Stein tropfen, eine gute Mischung finden aus Umdenken und vertrautem Genuss. Ein wenig Verzicht und trotzdem immer wieder mal schlemmen.

Das ist mein Motto.

Bonustrack: Vom BUND eine Reihe Artenkenntnis für Einsteiger.

Spruch der Woche: Wenn die Leute darüber reden, in die Vergangenheit zu reisen, dann machen sie sich Sorgen, sie könnten mit einer Kleinigkeit die Gegenwart verändern. Aber kaum jemand in der Gegenwart glaubt, er könne mit einer Kleinigkeit die Zukunft beeinflussen. Gefunden im Internet


Vorräte? Vorräte!

Schon immer, soweit ich zurückdenken kann, hatte ich Freude an Vorräten. In erster Linie Essen. Wobei ich sicherlich nie Hunger gelitten habe. Aber auch Bücher, Bastelkram, Wolle, usw. Und dabei ists auch geblieben. So langsam bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich all diese Vorräte auch aufbrauchen kann… Meine Freundin F. sagt gerne: All unsere Schätze sind nur Müll, wenn wir mal nicht mehr sind. Naja, vielleicht nicht das Essen. Hoffentlich nicht das Essen.

Grad sind die Regale wieder voll und der Gefrierschrank auch. We at capacity here!!!.

Ich friere wirklich gerne ein. Ist bequem und von der Qualität halt unschlagbar. OK, Marmelade ist lecker, chutney auch. Aber Obst, Gemüse, Suppen, Brot, sogar Käse und Butter wandern bei mir zu den Pinguinen.

Und da gehen so langsam die Sorgen an. Bei den Pinguinen wird’s ja auch immer wärmer. Und ich frag mich, bei all den Problemen, die sich so häufen, in der Welt: was passiert eigentlich, wenn wir mal keinen Strom haben für den Gefrierschrank. OK, ein paar Stunden hält er schon durch, aber dann?

Und so habe ich angefangen, wieder „einzumachen“. Erste Versuche, kleine Mengen. Ich schrecke noch vor dem Kauf eines Einkochtopfes zurück und der entsprechenden Gläser, weil:

  • ich eh nicht weiß, wie lange dieser Vorsatz anhält, und dann steht da das Ding rum!
  • mir die Dinger einfach zu groß sind. Ich will ja keine großen Mengen einmachen. Wer soll das alles essen?

Also Alternativen. Drei habe ich ausprobiert.

  • In der Röhre. Gläser mit Schraubverschluss gut heiß ausgewaschen, wie ich es auch für Marmelade mache. Kürbissuppe (vorgekocht) hinein und dann ab in die wassergefüllte Fettpfanne in der Röhre, 60 Minuten bei 90 °C. Ist ja gerade attraktiv, mit der Röhre die Küche zu heizen. Mach ich eh gerne. Dummerweise ist ein Glas aufgegangen. Die Kürbissuppe ist herausgespritzt und so sah die Röhre dann aus. Mist, mach ich nicht nochmal. Wahrscheinlich selber schuld, aber dennoch. Anfängerfehler sollten nicht so hart bestraft werden.
  • Im Topf. Diesmal mit Tomaten, kleingeschnitten, in einem Sud aus Essig und Rotwein, paar Gewürze. Gläser wieder entsprechend vorbereitet, gefüllt und dann in einen großen Topf, Wasser bis fast Oberkante der Gläser. 60 Minuten bei 90 °C. Gläser super dicht, Inhalt super lecker.
  • Wie bei Marmelade. Geht gut bei Inhalten, die nicht sonderlich wässrig sind. Also Pasten, Saucen, Suppen, Kompott. Ich habs mit Paprikasauce probiert. Letztendlich wie bei Marmelade auch. Paprika gekocht bis weich und die meiste Flüssigkeit verdampft. Gewürzt und ab in die vorbereiteten Gläser. Die dann auf den Kopf stellen und warten bis sie ausgekühlt sind.

Vorsichtshalber habe ich alle 3 Chargen in Tüten gestellt und erst dann ins Regal. Wenn da ein Glas platzt (ist mir mal mit gekaufter Suppe passiert), dann muss ich danach nicht renovieren. Bis jetzt ist alles super, die ersten Testessen waren auch erfolgreich.

Ein Nachteil hat diese Vorratshaltung auch, natürlich, nichts ist perfekt. Ich muss aufpassen, dass ich nicht mehr Vorräte anlege, als wir essen werden bis zur nächsten Ernte. Da geht mir schon schnell mal der Gaul durch. Weil, wie gesagt, ich liebe Vorräte. Ich trinke noch immer Tee vom letzten Jahr und im Regal steht schon die Ernte von 2023. Marmelade gibts auch noch von 2021…. Und in meinem Elternhaus gibts angeblich Marmelade, die mehr als 15 Jahre alt ist. Da fällt der Apfel nicht weit vom Stamm.

Wie siehst du das? Wie wichtig sind dir Vorräte? Welche Technik verwendest du? Und was machst du mit Marmelade, die schon ziemlich alt ist, eingetrocknet und braun und die du nicht mehr auf dem Brot haben möchtest, aber halt auch nicht wegwerfen, weil die ist bestimmt noch gut?

Bonustrack: Onlinespiel Projekt Pollination. Du sollst die Biodiversität in deiner Stadt erhöhen. Der Bürgermeister bittet dich um Hilfe.

Spruch der Woche: Es geht nie um Verzicht, sondern um die Rückgabe einer Beute, die wir uns durch ökologische Plünderung angeeignet haben. Nico Paech

Und gegen die Tristesse vor dem Fenster und in der Welt. Ein Witz. Sorry J. und M., ihr kennt ihn schon.


Ein Mann bekommt einen Brief mit einer Anleitung, wie er seine Katze waschen kann.
„Gib ein wenig Katzenshampoo in die Toilette.
Stecke die Katze hinein und dann schnell den Deckel drauf. Vielleicht musst du dich drauf setzen.
Die Katze wird jetzt durch natürliche Bewegungen das shampoo aufschäumen und sich waschen.
Nach ein paar Minuten drückst du die Toilettenspülung ein paar Mal, dann ist das shampoo wieder aus den Haaren der Katze.
Lass jemanden die Haustüre öffnen und sicherstellen, dass keine Gegenstände den direkten Weg versperren, vor allem keine lebenden Wesen.
Lüpfe dann vorsichtig den Deckel.
Die Katze wird jetzt ganz schnell ins Freie rennen und sich trocknen.
Die Katze ist nun sauber und die Toilette auch.“

Unterzeichnet: Alles Gute, dein Hund.


Verzicht? Wirklich?

So langsam wird wirklich fast allen klar, dass es ernst wird, was das Klima, die Artenvielfalt und überhaupt angeht. Das vieles verschwindet, was wir mögen, was wir brauchen. Das vieles teurer wird. Dass das Wetter komisch wird.

Noch ist vielen nicht klar, wie sie selber handeln – oder was sie besser lassen – können.

Noch immer werden verwegene technische Lösungen beschworen, die vielleicht in 30 Jahren bezahlbar sind. Deren Wirkung wir nicht kennen, deren Nebenwirkungen wir nicht kennen. Da wird jetzt vor allem Forschung bezahlt und große Unternehmen subventioniert. Mit Steuergeldern natürlich. Also mit deinem Geld und meinem Geld. Die Wünsche der Wähler werden gerne mißachtet. So sind – angeblich – 80 % der Deutschen für ein Tempolimit auf der Autobahn. Was passiert statt dessen? Neue Autobahnen. Ach ja, sonst kanns ja kein Tempolimit auf der Autobahn geben oder? 🙂 Warum diese 80 % dann nicht von sich aus nur noch 120/130 fahren weiß ich auch nicht. Obwohl es mir schon so vorkommt, als sei das Fahren auf der Autobahn entspannter und langsamer. Noch gehts mehr um die Wirtschaft als um Gesundheit.

Was sofort wirken würde, um wenigstens nicht noch mehr Schaden anzurichten, dass wir mehr pflanzenbasiert essen. Müssen ja nicht gleich alle vegan leben. Will ich auch nicht. Gerade bäckt wieder eine Quiche in der Röhre und heizt mir die Küche und die Wohnung (Wenn du ein veganes Rezept für Quiche hast, bitte bitte schreibs in die Kommentare). Und was so als vegane „Ersatzprodukte“ auf dem Markt sind, naja, das fetzt mich auch nicht immer. Hafermilch und Haferblock – kein Problem. Soja taste ich mich gerade ran. In W*burg gibts ein vietnamesisches Lokal, das komplett vegan ist. Da esse ich gerne.

Da sind uns die Menschen in anderen Ländern und Kontinenten einfach voraus. Da gibt es viel mehr und viel länger Erfahrung mit lecker Essen ohne Tier. Aber vegane Wurst oder Yoghurt-Ersatz, veganer Käse. Ich weiß nicht. Ich bleibe dran und wahrscheinlich ist es eh sinnvoller, einfach selber vegan zu kochen und zu schauen was schmeckt. Fertiggerichte machen dich fertig. Auch die Veganen. Selber kochen kann die Küche auch bereichern.

Denn als Verzicht, nee, als Verzicht würde ich vegetarisch und vegan nicht bezeichnen. Es gibt so viele leckere Speisen, so viele Gemüse, so viel Obst. So viele Nüsse und Kerne. So viele Ideen. Die sozialen Medien sind voll davon.

Aber darauf „verzichte“ ich gerne:

  • ernährungsbedingte Krankheiten. Diese Statistiken kennst du auch. Vor allem Herz- und Kreislauferkrankungen oder Darmkrebs.
    Witzigerweise erklären mir vor allem stark übergewichtige Menschen, Leute, die schon lange keinen Apfel mehr gegessen haben, die sich von Fast Food ernähren, dass ich unbedingt aufpassen muss, dass ich mich ausgewogen ernähre. Hallo? Wer macht das schon.
  • Hunger. Hier in Deutschland leben viele Menschen, die zu wenig Geld für (gutes) Essen haben. In den Ländern des Südens ist es noch viel extremer. Und dennoch wird so viel Land, so viel Wasser verbraucht, nur um die ganzen Tiere zu füttern, deren Produkte oder die Tiere selbst wir dann essen. Der direkte Weg würde viel mehr Menschen satt machen.
  • Tierleid. Ich werde oft gefragt, wenn ich doch kein Fleisch essen will, warum das vegetarische oder vegane Gericht dann aussehen muss wie Fleisch. Ganz einfach. Ich hab nichts gegen die Form oder den Geschmack, nur gegen das Töten. Ein anderer Grund ist vielleicht, dass so versucht wird, die Fleischesser ein wenig ans Vegane zu gewöhnen. Sieht aus wie ne Wurst, kann auf den Grill oder in die Pfanne wie ne Wurst, schmeckt wie ne Wurst (ok, nur manchmal) und Senf kann auch drauf…
  • Kunstdünger, Pestizide, Antibiotika, Gülle im Essen, in der Erde, im Wasser, in der Luft, in deinem Blut, in der Muttermilch… Gut dafür muss es dann auch noch Bio sein. Aber da Pflanzen oft billiger sind als Tierprodukte ist Bio dann vielleicht möglich.
  • Auch würde viel weniger Land verbraucht, wenn wir mehr Pflanzen essen würden. Die Erde ist zu klein, um 8 Milliarden Fleischesser zu ernähren. Das geht einfach nicht, diese Grenzen sollten wir akzeptieren.
  • Kriege. Als ob es gerade nicht genug Katastrophen gibt, Erdbeben, Dürre, Brände, Überschwemmungen, Orkane. Nee, jetzt wird wieder gekämpft und bombadiert und gemetzelt. Ich verstehs nicht. Der Egoismus nimmt zu, im Zwischenmenschlichen und im Zwischenstaatlichen. Leute, wir schaffen das gemeinsam oder gar nicht.

So, jetzt habe ich mir meinen Frust mal von der Seele geschrieben. Ich werde wieder milder. Verprochen.


Herbst

Yippie! Jetzt geht die anstrengende Zeit wieder los. Der Herbst kommt und damit der Wunsch, bei jedem halbwegs passenden Wetter schnell noch mal Motorrad oder Fahrrad fahren, draußen essen, in den Biergarten gehen, im Garten ein wenig jäten, Fotos schießen, ins Café gehen, Eis essen, spazieren gehen. Kennst du das auch? Was sind deine Lieblingsaktivitäten, die schnell noch mal sein müssen, bevor es kalt und dunkel wird?

Woran ich auch merke, dass Herbst ist? World Cleanup Day. War ja letzten Samstag. Für uns hier in Wertheim das 4. Mal und so langsam sehen wir Fortschritte. Zum Einen gibt es jedes Jahr mehr Helfer und zum Anderen nimmt die Menge des gefundenen und gesammelten Mülls beharrlich ab. Ob das daran liegt, dass die Leut vernünftiger werden oder daran, dass wir die „Altlasten“ der vielen Jahre zuvor endlich alle gefunden haben? Ich weiß es nicht. Wir haben uns jedenfalls vorgenommen, nächstes Jahr mal in einem anderen Gebiet zu sammeln. Bis jetzt waren wir entlang der Gewässer, nach dem Motto, was hier in den Bach fällt ist ja auch in ein paar Wochen im Atlantik. Jetzt gehts nach dem Motto, was hier auf Feld und Wiese liegt ist auch in ein paar Wochen im Bach.

Und bei mir wächst der Wunsch, wieder mal zu backen und Aufläufe in die Röhre zu schieben. Toast und Ofengemüse, Kuchen und Kekse, Quiche und Brot zu backen. Und wenn es jetzt wieder kühler wird, dann ist die Wärme der Röhre ja sehr willkommen.

Für alles was gekocht wird, Suppe und Gemüse und Kompott, da nehme ich gerne den Koschino. Spart jede Menge Strom und vor allem brauch ich mich um das Kochgut nicht mehr kümmern, wenn der Topf mal im Koschino ist. Kein Umrühren, kein Anbrennen und alles schmeckt total lecker. Vor allem, wenn es nicht al dente sein muss ist das wunderbar.

Und noch was fängt jetzt wieder an, so langsam: Das Winterobst. Zitrusfrüchte und Bananen. Und die nutze ich samt Schale. Die Bananenschale schneide ich klein und nimm sie als Dünger. Im Garten direkt aufs Beet, für die Zimmerpflanzen weiche ich die Schale in Wasser und gieße mit dem Wasser. Klappt bei meinen Pflanzen super. Und die Schalen von Zitrone & Co. entkalken bei mir Wasserkocher, Eierkocher, Toiletten und Abflüsse (dann wieder kleingeschnitten und ab ins Wasser. Und dieses Wasser dann in den Abfluss). Nur bei Chrom bin ich vorsichtig. Da ist das oft zu scharf.

Trotz allem ist mir der Sommer lieber. Viel Licht und viel Luft. Ich bin im falschen Land geboren…

Bonustrack1: Über den Zustand des Waldes hört und sieht mensch ja viel Schlechtes. Wenn du mehr wissen willst: Der Waldmonitor verrät es dir.

Bonustrack2: Und wenn du dich mehr für Insekten interessierst: Schöne Seite des NABU zu den Krabblern.

Spruch der Woche: Du kannst die Welt vielleicht nicht ändern. Aber du kannst die Welt um dich herum ändern. (Internet)


Oops

Da hab ich doch neulich glatt was Falsches geschrieben. Tut mir Leid. Bin ich wirklich nicht stolz drauf, aber mei, sowas kommt vor. Ća existe, wie meine französische Freundin immer so nett sagt. Hier also die Berichtigung:

Und zwar geht’s um das Heubeet. Ganz so einfach wie ich geschrieben habe ist es nicht. Zum Glück habe ich letzte Woche eine ausführliche Führung und Erklärung erhalten. Danke N.

Es geht so:

Das Heu von der Frühjahrsmahd wird ca. 60-70 cm hoch aufgeschichtet. Und dann liegt das etwa ein Jahr. In dieser Zeit fällt das Heu zusammen, verrottet ein wenig. Und im Folgejahr ist es dann ca. 10 cm hoch und kann bepflanzt werden.

Die Erde darunter ist dann schön krümelig, feucht, voller Nährstoffe. Voller Regenwürmer. Beste Bedingungen für die Pflanzen. Und hallo. Das wächst und gedeiht, das ist eine wahre Pracht.

N. sieht das ähnlich wie ich – und wie es immer mehr Leute praktizieren. Es gibt keine Beete im üblichen Sinn, keine Reihen von gleichen Pflanzen. Sondern alles wird wild durcheinander gepflanzt, gibt sich gegenseitig Schatten und Unterstützung. So haben es „Mitesser“: Läuse, Milben, Raupen, Schnecken, Bakterien, Fliegen… richtig schwer, von einem leckeren Happen zum nächsten zu kommen. Ein paar Kombinationen sind ja schon länger bekannt: Möhren und Zwiebeln zum Beispiel. Oder die „drei Schwestern“: Mais, Bohnen und Kürbis. Lavendel als Schutz vor Blattläusen. Petersilie und Paprika. Und N. sagt, im Heubeet klappen auch andere Kombinationen gut. Sie probiert gerne aus.

Die Vorteile des Heubeets sind beachtlich.

  • Selbst im letzten Jahr, das hier sehr trocken war und wo wir Gärtner viel gegossen haben um unsere Pflanzen durchzubringen, hat sie nicht gegossen. Das Heu hat die Feuchtigkeit im Boden gehalten.
  • Sie braucht keinen Dünger, weil das zerfallende Heu die Nährstoffe schön langsam freigibt.
  • Sie braucht keine Pestizide
  • Die Ernte ist beträchtlich.

Und das Heu von der Herbstmahd kommt auf ein altes Heubeet zum Auffrischen.

Ich komm da wirklich auf den Geschmack. Mal sehen, ob ich nächstes Jahr einen Teil meines Heus selber verwende. Schaun wir mal.

Bonustrack 1: Ein Vorgarten gegen das Insektensterben.

Bonustrack 2: Eine Kampagne des NABU um Korken zu sammeln

Bonustrack 3: Bis 5. Oktober kann wieder der Vogel des Jahres gewählt werden.

Am 15. September ist Earth Night: Also Licht aus ab 22 Uhr.

Am 16. September ist World Cleanup Day. Vielleicht gibts ja auch bei dir eine Müllsammelaktion, bei der du mitmachen kannst.


Das rechnet sich doch nie!

Finde den Unterschied:

  • Urlaub auf den Seychellen statt im Schwarzwald
  • neues Auto statt gebrauchtes
  • großes Auto statt kleines
  • neue Kleidung statt gebrauchte
  • Balkon-Photovoltaik-Anlage statt Stadtwerke
  • Essen im Nobelrestaurant in 100 km Entfernung statt beim Italiener ums Eck
  • Parfum aus der Parfumerie statt aus der Drogerie
  • großer Fernsehapparat statt Kino
  • Fleisch statt Gemüse

Der ganz große Unterschied? Bei der Balkon-Photovoltaik, bei Solar auf dem Dach, bei Regenfass im Garten, das muss sich „rechnen“.

Wir kaufen so viel, haben so viel, gönnen uns so viel. Und das ist gut so. Hmm, meistens zumindest. Ein gutes Leben voller Möglichkeiten – und „rechnen“ muss sich zum Glück wenig.

Wenns aber darum geht im Bioladen einzukaufen, den eigenen Strom zu produzieren, Regenwasser zu sammeln für den Garten, den fairen Preis zu zahlen statt das Schnäppchen zu kaufen, sich für Geräte mit guter Energieklasse zu entscheiden. Dann kommt der Taschenrechner raus. Aber ganz schnell. Dann muss es sich rechnen. Dann wird gefragt, wann sich das denn amortisiert.

Und da muss ich mich plötzlich ganz schnell verteidigen, warum ich so blöd bin, so viel Geld auszugeben, wo sich das doch nicht rechnet.

Qualität, ein gutes Gewissen, der Blick in die Zukunft, der Wunsch auch den Produzenten ein gutes Leben zu ermöglichen, das Leben zu schützen… Zählt nicht immer.

Ist das bei uns in Deutschland schlimmer als in anderen Ländern? Ich weiß es nicht. Kommt mir manchmal so vor. Gilt bei uns noch immer: „Geiz ist geil“?

Wie siehst du das?

Bonustrack: Rechnet es sich, die Bäume und Büsche des Gartens zu gießen, wo Wasser doch so teuer ist und du noch immer kein Regenfass hast? So sieht man das in Österreich :). Und hoffentlich auch hier.

Noch ein Bonustrack: Am 15. September 2023 um 22 Uhr (Ortszeit) ist es soweit: die nächste Earth Night findet statt.  Menschen werden ab 22 Uhr die ganze Nacht über das Licht reduzieren und so ein Zeichen gegen die zunehmende Lichtverschmutzung setzen. Jede/r kann dabei mitmachen! https://www.earth-night.info

Und noch ein dritter: Am 16. September ist World Cleanup Day

Spruch der Woche: Was wir am meisten brauchen, ist nicht das Wissen wie wir mehr bekommen, sondern das Wissen, wie viel wir nicht brauchen.
Wendell Berry


Andere Zeiten, andere Sitten

Es ist der 7. Augusts, Mitteleuropa. Seit Tagen regnet es und es ist echt kalt. Lange Hose, Socken, Hemd und Jacke. Hallo?

So kalt im August war mir das letzte Mal 1991 in Wales. Da habe ich verstanden, warum die Briten so wild auf Kolonien waren. Da will man doch nur ganz schnell ab in den Süden. Haben wir dann auch gemacht. Vive la France.

Witzigerweise standen die Briten in dieser Kälte und aßen Eis. Mit kurzer Hose. Und nannten das Wetter mollig.

Wahrscheinlich müssen wir viele lieb gewordene Aktivitäten den neuen Umständen anpassen.

Zum Beispiel beim Gärtnern.

Und das bringt mich zum Heubeet.

Heubeet? Das ist extrem-Mulchen. Mindestens 15 cm hoch Heu. Die Fläche des Beetes hängt ab von der Menge Heu. Und in dieses Heu setzt du dann deine Pflanzen. Tomaten, Paprika, Kartoffeln, Mais, Kürbisse, was auch immer. Ein klein wenig Erdberührung, am Anfang mal angießen und dann ganz wenig eingreifen.

Das Heu hat viele Vorteile:

  • Es lässt den Regen durch, ganz sanft
  • Es bedeckt und schützt den Boden vor Wind und Sonne und so ist die Erde immer schön feucht.
  • Es unterdrückt den Wuchs von ungeliebten Kräutern, da die mangels Licht nicht keimen können. Yippie! Nicht jäten.
  • Die Schnecken finden es mühsam
  • Die Regenwürmer lieben es, die Erde unter dem Heu ist schön fein und krümelig.
  • Das Heu zersetzt sich und gibt so viele Nährstoffe frei
  • Dadurch erwärmt sich das Beet und Nachtfröste oder kalte Augusttage sind weniger ein Problem.

Ich selbst hab keins aber beobachte fasziniert das Heubeet vom J. Den kenn ich vom NABU und er nimmt mir netterweise die Mahd von meiner Streuobstwiese ab. Ich glücklich, der J. glücklich und die Insekten freuen sich über meine Wiese, die so mehr und mehr ins Blühen kommt.

Gestern hab ich auf der Wiese zwei Wespenspinnen gesehen. Große Freude.

Bonustrack 1: Haare Sammeln für das Meer. Vielleicht macht eine Friseurin in deiner Nähe ja mit?

Bonustrack 2: Und noch mal Meer retten. Aktion des NABU für einen besseren Schutz des Wattenmeers.

Und zu guter Letzt ein Witz gegen das Trübe im Herzen:

Woran erkennst du, dass Kaffee überlebensnotwendig ist?
Naja, die Dinosaurier hatten keinen und sind ausgestorben…


Finden statt Suchen

Letzte Woche waren wir wieder mal auf einem Flohmarkt. Diesmal sogar im befreundeten Ausland, in Frankreich.

Ich war schon neugierig, ob es da andere Sachen gibt als bei uns. Ich höre und lese immer wieder, dass Flohmarkt und alte Dinge bei Franzosen einen ganz anderen Stellenwert haben. Dass ganz stolz berichtet wird, etwas sei „chiné“ oder stamme vom „marche au puces“.

Das mal vorneweg, Flöhe gabs keine. 😉

Aber jede Menge andere Dinge.

Wir waren noch keine 50 m weit gekommen, da fand ich einen Comic. Da habe ich sogar gehandelt, nur aus Spaß an der Freud‘. 1,50 € hab ich bezahlt. Ein Schnäppchen.

Nur ein paar Meter weiter fanden wir eine wunderschöne hölzerne Box mit wunderschönen hölzernen Brettspielen. Sah absolut edel aus. Schach und Dame, Halma, Backgammon, ein Leiterspiel und noch zwei Spiele, die ich noch lernen werde. Super gut erhalten, komplett. Das war schon teurer, aber handeln wollte ich nicht, war vom Preis überzeugt. Die Verkäuferin war sehr nett, erzählte, dass diese Box bei ihrer Mutter im Schrank lag, jahrelang, und dort erst kürzlich wieder entdeckt wurde. Dass sie auch gerne UNO spielt und überhaupt gerne spielt, weil das die Familie zusammen hält. Seh ich auch so. Wer zusammen spielt (und/oder spült), bleibt zusammen.

Und so ging grad weiter. Nur dass ab jetzt irgendwie alles 3,00 € kostete.

  • Eine Bluse
  • Ein Anhänger für eine Kette
  • Ein Hut (schön, oder)
  • Eine Tasche
  • Eine Dose mit Knöpfen
  • Ein Messer
  • OK, die Steinplatte mit Sonne war jetzt wieder teurer, war auch neu.

Ok, hätte wir alles jetzt nicht so gebraucht – bis auf den Comic vielleicht. Aber es war schön, all das zu finden, zu kaufen, die Gespräche mit den Händlern.

Generell finde ich alte Sachen eh schöner, als Neues. Ist oft hochwertiger, edler. Und immer wieder Sachen dabei, die ich neu zu aktuellen Preisen nicht kaufen würde.

So anders als hier auf dem Flohmarkt war das Angebot nicht. Billiger vielleicht. In Frankreich ist das Leben schon auch deutlich teurer geworden. Nicht ganz so wie bei uns. Und es ist uns aufgefallen, dass nur wenige Verkäufer von Neuware einen Stand hatten. Aber viele Verkäufer von alten verrosteten Gartengeräten, Eisen, Holz. Wer das wohl kauft? Die Antwort lieferte ein Bekannter, der im Elsass lebt: Er ist kreativ und kann sich schon vorstellen, wie er das zu etwas Neuem und Überraschendem kombiniert.

Und wie meine Freundin F. so gerne sagt: „So kann es weiter leben.“

Nachtrag: Letztes Jahr habe ich euch erzählt, dass ich mein Wasserfass beschatten will und deshalb Pflanzen hochranken lassen will. Ich hab mich für Bohnen entschieden. Geht ratzfatz leicht und ratzfatz schnell und demnächst kann ich schon mal ernten. Wow.

Bonustrack: Kennst du sellpy? Wenn du auch gerne second hand kaufst, vielleicht ist das ja was für dich.

Spruch der Woche: Die gute Nachricht ist, dass wir die ökologischen Probleme lösen können und uns dabei selbst verwöhnen. Douglas W. Tallamy, Nature’s Best Hope


Basilikumschwemme

Ja, ich weiß schon, zuviel Basilikum ist nun wirklich ein Luxusproblem. Im Frühjahr hatte ich zwei mickrige Töpfchen gekauft, jedes in 4 Stücke geteilt und separat in Töpfe gepflanzt. Und jetzt fängt er an zu blühen und weil ich nur ungern was wegwerfe will ich jetzt dringend Pesto machen.

Nur: Pesto ist halt wirklich fast nur Fett: Öl, Nüsse und Käse. Jetzt wo ich endlich ein paar Kilogramm abgenommen habe (yippie!!!!!). Da kam mir das Rezept mit dem Buchweizen grad recht.

Buchweizen im Pesto? Ok …

Und das geht so.

Ganzer Buchweizen wird trocken in der Pfanne geröstet. Zwischen 5-10 Minuten. Nicht zu heiß, verbrennen soll er nicht. Ich machs so, wie ich auch Gewürze oder Saaten röste, lieber weniger Temperatur und mehr Zeit.

Etwa die gleiche Menge Basilikum (Volumenmenge) verlesen und in den Mixer füllen, die Mühe mit Kleinschneiden oder vom Stengel zupfen spar ich mir.

Wenn der Buchweizen etwas abgekühlt ist, dann kommt der auch in den Mixer, dazu noch Öl, Salz und Pfeffer und eine Prise Zucker. Und ab geht die Post. Nicht zu intensiv mixen, bloß keine feine Paste. Der Buchweizen soll noch Biss haben, ein bißchen krümelig sein. So hast du das typische Pestogefühl im Mund und kannst dir einreden, auf Nüssen und Parmesan herum zu kauen. Die Menge Öl kannst du gut dosieren, dass sich das ganze auch verbindet.

Das Pesto fülle ich dann in möglichst kleine Gläschen und friere das ein. Da keine Konservierungsstoffe drin sind und die Menge an Fett überschaubar ist würden große Mengen zu schnell verderben.

Geht übrigens auch prima mit dem Grün von Radieschen, Ruccola, Möhren…

Und vegan isses auch.

Noch ein Erfahrungsbericht:

Mein selbst gemachtes Deo (darüber habe ich vor 4 Jahren berichtet) hilft besser als ein gekauftes. Zumindest bei mir. Der Mann ist nicht überzeugt. Liegt vielleicht daran, dass ich mir die Achseln rasiere. Hier ist das Rezept:

Es geht ganz einfach.

  • Ich verrühre 1 Teelöffel Natron mit ein paar Tropfen Wasser und Öl sowie ein paar Tropfen ätherisches Öl Muskatellersalbei. Was der Muskatellersalbei für eine Funktion hat weiß ich nicht so genau. Hat mir S. empfohlen. War ich brav, habs probiert. Riecht gut.
  • Dazu rühre ich 50 g Kokosfett, das erhitze ich notfalls, dass es cremiger wird. Flüssig solls nicht werden.
  • Gleich in einem Glas mit gut schließendem Deckel. Fertig.
  • Es reicht eine ganz kleine Menge, höchstens so groß wie eine Linse.

Meiner Haut geht es gut damit und der Wäsche macht es auch nichts aus.

Eine Bitte:

Wenn es irgendwie geht, denke an Insekten und Vögel und biete eine Tränke an. Immer wieder mal reinigen schadet nicht. Täglich mach ich es nicht. Ein paar Steine in der Schale helfen den Insekten wieder raus zu krabbeln. Ich finds faszinierend, wie die Wespen auf der Wasseroberfläche landen und von dort wieder starten. Und die Wespen halten viele Mucken fern. Deal!

Bonustrack: Falls du überlegst, Solar oder Photovoltaik zu installieren ist hier ein Solarrechner der GLS-Bank

Spruch der Woche: Sogar eine normale Sekretärin, eine Hausfrau oder ein Teenager kann, mit ihren kleinen Möglichkeiten, ein kleines Licht in einem dunklen Zimmer anzünden.
Mep Gies (die Frau die Anne Frank und Familie vor den Nazis versteckte)


Macht, Ohnmacht? Macht!

Es ist Mitte Juni. Seit mindestens 6 Wochen hat es nicht ordentlich geregnet. Es ist heiß.

In meinem kleinen Garten und auf meiner Wiese habe ich dieses Jahr höchstens 5 Schmetterlinge gesehen. Kaum Käfer. Wenig Fliegen. Immerhin hier ein paar Bienen.

Die Wiesen hier im Umkreis waren schön grün. Leider grün – und nicht bunt.

Essen wird teurer. Wasser schon wieder knapp und es brennt. In Brandenburg und sonstwo auf der Welt.

Und noch immer wird „technologieoffen“ diskutiert, wie wir Energie produzieren können. Statt, dass diskutiert wird, wie wir Energie sparen können.

Es ist traurig. Leider wahr.

Da fühle ich mich ganz schön ohnmächtig.

Seit mehr als 5 Jahren schreibe ich diesen blog. 20 Leute beziehen ihn, Rückmeldungen sind selten. Ich halte meine Gedanken für richtig und meine Vorschläge für gangbar und wirksam. Schade, dass die Resonanz so gering ist. Auch da fühle ich mich ohnmächtig.

Aber Macht habe ich.

Ich kann Petitionen und Anträge unterzeichnen und so hoffen, dass die Entscheider – Politik und Wirtschaft – die Probleme ernst nehmen und anfangen mit der Lösung.

Und ich habe die Macht des Geldes. Ich entscheide, was ich kaufe. Und ganz klar, die Wirtschaft produziert, was gekauft wird. Und was nicht gekauft wird, das verschwindet. Immer mehr Menschen entscheiden sich für sinnvolle und gute Produkte. Das lässt mich hoffen.

Mein Ziel: Was immer ich kaufe ist wenigstens eins von dieser Liste. Am besten zwei.

  • Bio
  • Gebraucht
  • Regional
  • Saisonal
  • Fair produziert
  • Vegan
  • Plastikfrei
  • Unterstützt kleine Produzenten und Händler

Das sollte ich hinkriegen.

Gute Nachrichten: Meine Gurken fangen an zu produzieren, die ersten Früchte werden reif, ich ernte Salat und Kräuter und Pflanzen für den Tee. Lebensmittel selbst zu erzeugen macht glücklich.

In der nächsten größeren Statt W’burg haben wir ein veganes Lokal entdeckt. Alles sehr lecker, da werden wir bestimmt noch öfter hingehen. Essen gehen als Vegetarierin oder Veganer ist noch immer nicht leicht. Aber es wird.

Bonustrack 1: Seite des NABU: Faktencheck zur Klimakrise

Bonustrack 2: Nochmal NABU: Appell an die Politiker, Bäume nicht zu verheizen

Bonustrack 3: Appell von Greenpeace Tiefsee vor Zerstörung schützen

Bonustrack 4: Und zum dritten mal NABU: Appell an die EU ein Renaturierungsgesetz auf den Weg zu bringen.

Spruch der Woche: Am schwersten ist der zu wecken, der sich schlafend stellt.

Never give up.


Wetterfreuden – oder auch nicht

Es heißt ja, für Gärtner*innen ist jedes Wetter richtig. Regnet es, brauchen wir nicht gießen, scheint die Sonne, dann wächst und reift und blüht alles.

Und dennoch. Dieses Jahr bin ich nicht so glücklich mit dem Wetter.

Erst regnet es „in ein Loch“, wie wir hier sagen. Wochenlang, monatelang. Kalt und nass und trübe. Keine Lust raus zu gehen und die ungeliebten Kräuter und Gräser zu erschrecken. Viel zu kalt zum Pflanzen und Säen.

Und jetzt, seit ca. 4 Wochen kein Tropfen Regen mehr. Die Wasserfässer sind leer, die Regendiebe untätig. Vor 4 Wochen dachte ich noch drüber nach, wie ich das Regenwasser direkt in den Garten leiten kann, um den Boden auch in der Tiefe zu befeuchten. Projekt verschoben, weil jetzt ist Gießen angesagt. Und das Wasser wird knapp.

OK, richtig ins Geld geht es bei meinem kleinen Garten nicht. Ich hab mal ausgerechnet, dass ich für weniger als 1,00 € am Tag gieße. Das rechnet sich, wenn ich daran denke, was ich alles ernte. Da wäre der Nachkauf der Pflanzen teurer, wenn ich die vertrocknen ließe. Abgesehen davon, dass ich mich ja als Lebensretterin sehe.

Trotzdem versuche ich Wasser zu sparen. Ich gieße mit dem Wasser, in dem ich Obst und Salat und Gemüse gewaschen habe. Oder meine Hände.

Und jetzt hat mir meine Cousine S. erzählt, sie gießt mit Badewasser. Sie badet ohne Badezusatz. Sie ist ja nicht wirklich schmutzig. (Die Tage, wo wir verdreckt vom Feld kamen, oder aus der Kohlegrube, oder aus dem Schlachthof, diese Tage sind ja für fast alle von uns vorbei. Bißchen verschwitzt, damit hat es sich ja meistens). Ihrem Garten geht es gut damit, ihre Pflanzen gedeihen. Und meine Cousine ist auch eine Gärtnerin vor dem Herrn. Ihr Garten ist auch deutlich größer als meiner (und deutlich gepflegter).

So in etwa sieht es aus in unserem Garten. Ist nur ein Ausschnitt, grad die Töpfe mit den Paprika und die Kräuter siehst du nicht. Prärie sagen wir dieses Jahr dazu 😉

Also, kurz nachgedacht und dann nachgemacht. Denn so richtig dreckig sind wir ja auch nicht.

Erstes Fazit: Am Anfang ist schon komisch, so ins „nackige“ Wasser zu steigen. Geht aber gut. Fühl mich genauso sauber, genauso gepflegt. Und gieße jetzt auch die Badewanne leer. Klar, die Wasserschlepperei ist eher Sport als Genuss. Die Pflanzen meckern nicht, schon weil das Wasser aus der Wanne nicht reicht und immer wieder Leitungswasser hinterher kommt.

Danke, liebe Cousine.

Für die Vogel- und Insektentränke nehme ich aber Leitungswasser, ob die meinen Schweiß so mögen, keine Ahnung. Und auch da brauche ich alleweil jede Menge Wasser. Die Wespen holen es für ihre Nester, die Spatzen und Amseln kommen trinken. Und die Wasserschale vor dem Haus ist so schnell leer, da tippe ich mal auf vorbeilaufende Katzen und Hunde.

Hat halt alles Durst.

Bonustrack: Zur Petition der enkeltauglichen Landwirtschaft um Glyphosat zu verbieten.

Die Zahl der Woche: Zwischen 30% und 60% des kommunalen Energieverbrauchs werden benötigt, um Trinkwasser bereitzustellen und das Abwasser zu behandeln . Wenn du also Energie sparen willst und deinen CO2 Fußabdruck reduzieren willst, dann spare Wasser.

Spruch der Woche: Keiner kann alles machen, aber jeder kann etwas machen. Sylvia Earle


Wütend sein kann helfen

Durch Zufall (Bücherzelle im Nachbarort) habe ich ein Buch in die Finger gekriegt:

„Die Freihandelslüge Warum TTIP nur den Konzernen nützt und uns allen schadet“ von Thilo Bode.

Er war lange bei Greenpeace und bei Foodwatch. Sein Stil gefällt mir, seine Aussagen sind plausibel und er ist nicht polemischer als andere Autoren.

Die Kernaussage dieses Buches habe ich so verstanden:

Große Konzerne sind im Prinzip wie früher der Adel oder der Klerus. Sie haben die ganze Macht, den meisten Besitz, die Deutungshoheit und die Mittel, schön oben auf der Spitze zu bleiben. Und wenig Hemmungen ihre Interessen durch zu setzen.

Ein Beispiel: Ein Tabakkonzern hat einen Staat auf Schadensersatz verklagt, weil dieser Staat die Zigarettenwerbung reguliert hat und damit die Gefahr besteht, dass weniger geraucht wird. Weniger Umsatz, weniger Gewinn.

Zuerst fand ich das nur frech.

Dummerweise hat der Tabakkonzern Recht bekommen. Denn es gibt Verträge, die genau das vorsehen. Nennt sich Investitionsschutz. Das ist das „I“ in TTIP.

Dass Tabakkonsum die Gesundheit der Konsumenten und der Passivraucher schädigt, der Umwelt schadet. Dass Menschen dadurch sterben. Dass dem Staat dadurch sehr hohe Kosten entstehen. Dass Rauchen eine ganze Menge Geld kostet, die u.U. sinnvollere Verwendung gefunden hätte.

Egal.

Und das ist nur ein Beispiel von vielen. Leider.

Diese Art von Vertrag führt letztendlich dazu, dass Regierungen die Hände gebunden sind. Sie können keine Verbesserungen im Arbeitsschutz, im Gesundheitswesen, in vielen anderen Bereichen vornehmen, ohne eine Klage zu riskieren. Das Gericht besteht aus wenigen Personen, das Urteil ist bindend.

Warum sind jetzt diese Konzerne so mächtig?

Weil wir ihnen unser Geld geben.

Und da kommt jetzt meine Wut ins Spiel.

Wut auf mich selber. Weil ich aus Bequemlichkeit, aus Sparsamkeit, aus Gier, aus Lust am Konsum mein Geld den großen Konzernen hintrage. Um mich dann zu beschweren, dass die Reichen immer reicher werden.

  • Einkauf im Supermarkt? Klar, gibt Schnäppchen und die Auswahl ist riesig. Sonst muss ich ja in 5 Läden, bis ich alles beisammen habe.
  • Convinience Food? Klar, selber kochen ist so mühsam. Einkaufen, kochen, spülen. Dann doch lieber Packung auf und ab in die Mikrowelle.
  • Bestellen im Internet? Klar, alles da, super easy, kriegs geliefert. Shopping rund um die Uhr. Einfacher gehts ja wohl nicht.
  • Das neue Gadget/Auto/Kleid? Klar, will ich auch haben. Ich will ja dazu gehören.
  • Urlaub all inclusive? Klar, der Reiseveranstalter kümmert sich um alles. Wunderbar. Und so günstig.

Die Liste könnte grad so weiter gehen. Das ist ja das Schlimme.

Aber da ist auch meine Möglichkeit etwas zu verändern. Nicht alles auf einmal, das schaff ich nicht. Und wie immer, ich alleine werde das System nicht ändern. Es ist ein Anfang. Und ich bin ja nicht alleine auf diesem Weg. 🙂

  • Immer wieder mal im Bioladen einkaufen, im Hofladen.
  • Immer wieder mal Second Hand kaufen.
  • Immer wieder mal bei kleinen inhabergeführten Shops einkaufen.
  • Immer wieder mal dem Kaufimpuls widerstehen.
  • Immer wieder mal Dinge verschenken oder spenden, statt sie weg zu werfen.
  • Immer wieder mal Essen/Kleidung selber machen.
  • Immer wieder mal reparieren.
  • Und vielleicht den nächsten Kurzurlaub selber planen, einfach losfahren, ins nächste Bundesland, ins nächste Land, sich überraschen lassen.
  • Und vielleicht sogar mit dem Rauchen aufhören. He! Das hab ich geschafft, das kannst du auch.

Was mir das bringt?

Ich werde frei.

Bonustrack 1: NABU Seite zum EU Restaurierungsgesetz. Natur nicht nur schützen sondern wiederherstellen.

Bonustrack 2: Ifixit, das kostenlose Reparaturhandbuch

Spruch der Woche: Dem Fröhlichen ist jedes Unkraut eine Blume, dem Betrübten jede Blume ein Unkraut.
Finnisches Sprichwort

Bitte mehr davon

Es kommt mir so vor, dass mehr und mehr Menschen aufwachen und bereit sind ihr Konsumverhalten zu überdenken und zu ändern. Das ist schön.

Ein Beispiel, in dem ich mich selber loben kann:

Ich selber koche gerne Marmeladen und Chutneys und Suppe auf Vorrat zum Einfrieren und brauche so jede Menge Gläser verschiedener Größen. Wir haben auch bemerkt, dass gekaufte Lebensmitteln in Gläsern und nicht in Plastikverpackungen besser schmecken, oft Bio sind, oder fair, oder gar beides. Solche Sachen kaufe ich dann gerne, auf Märkten zum Beispiel. Wenn das Glas leer ist, dann wirds gespült und das Etikett abgelöst (manchmal mühsam) und das Glas kommt erst mal in den Schrank für spätere Verwendung. Machst du ja eventuell auch so.

Und irgendwann hab ich eindeutig zu viele Gläser rumstehen. Wenn ich die nun loswerden möchte und die Leute frage, die auch gerne selber Marmelade kochen und Chutneys und sonstige Leckereien – tja, dann sagen die: Nö danke, hab grad selber Gläser genug. Puh!

Und neulich hab ich die Damen im Strickclub gefragt und zwei haben gerne Gläser genommen. Nicht für sich selbst, sondern für Frauen, die Marmelade oder Chutneys oder andere Köstlichkeiten einkochen, um sie dann auf Märkten zu verkaufen.

Und jetzt kommts noch besser: Die Empfängerinnen der Gläser machen das dann für einen guten Zweck: Hilfe fürs Ahrtal, sagte die Eine. Hilfe fürs Tierheim sagte die Andere.

Und davon hätte ich gerne mehr:

  • Menschen, die Glas- statt Plastikverpackungen kaufen und die dann weiter verwenden wollen.
  • Menschen, die lokal und saisonal kaufen, auf Märkten und in Bauernläden.
  • Menschen, die Bioware kaufen und/oder fairtrade.
  • Menschen, die ihre überflüssigen Vorräte auflösen und rumfragen, ob das jemand haben will anstatt es einfach in die Tonne zu treten.
  • Menschen, die wissen, wer was brauchen kann und den Weitertransport übernehmen.
  • Und am Meisten: Menschen, die ihre Zeit und Energie und vermutlich Geld aufwenden, um anderen zu helfen.

Wahrscheinlich gibt es viele solcher Menschen, Frauen und Männer, nur sind wir ziemlich still und handeln im Verborgenen. Statt dass wir stolz sind und davon erzählen. Davon hätte ich auch gerne mehr.

Wird uns das retten? Wenn wir viele sind und oft so handeln und vor allem schnell, dann bestimmt.

Never give up!!!

Tue Gutes und sprich drüber.

Bonustrack: Petitionen im Bundestag sind wahrscheinlich die effektivste Methode, die Politik in deinem Sinne zu beeinflussen. Nur noch bis 27.04.2023 gibts eine, die Balkonphotovoltaik attraktiver machen soll.
Hier ist die Übersichtsseite über alle zur Zeit laufenden Petitionen.
Und du kannst sogar selber Petitionen starten.

Noch ein Bonustrack: ich habe dir ja schon von der Birgit Schattling und ihren Bio-Balkon-Kongressen geschrieben. Am Freitag, 28.04.2023 startet der nächste zum Thema Selbstversorgung auf dem Balkon. Essen selbst produzieren ist auch eine vielversprechende Handlung gegen Klimawandel, Ressourcenknappheit und Artenverlust. Die Beiträge kosten nur Zeit. 🙂

Spruch der Woche:
Anne Marie Bonneau ist Autorin und Bloggerin und Zero Waste Chef. Sie schreibt: „Eine Nähnadel, einen Schraubenzieher oder eine Säge in die Hand zu nehmen um einen defekten Gegenstand zu reparieren ist ein kleiner Akt der Rebellion gegen unsere Wegwerfkultur.“ (Meine Übersetzung)


SelbstversorgerGarten

… gar nicht so leicht. Garten wartet ja nicht gerne. Ich hab nicht immer Zeit oder Lust. Dann regnet es wieder. Jetzt ists mir zu kalt. Bei jedem Blick nach draußen seh ich, was ich schon längst hätte tun sollen.

Ich freu mich halt schon aufs Ernten. Und da ist vorher das Garteln angesagt.

Achtung, jetzt kommt unbezahlte Werbung. Weil ich halt wirklich begeistert bin.

Wenn du auch Ambitionen hast, aber keine richtigen Vorstellungen, welche Pflanzen bei dir gedeihen, da gibts Hilfe. Ich hab dir doch schon vom BioBalkonKongress erzählt und da wurde eine Datenbank vorgestellt.

Die Naturadb.de

Da kannst du auswählen welchen Boden du hast, welchen Standort, ob du die Pflanzen essen willst, wie groß sie sein sollen und sogar welche Farbe, usw. Was mir gut gefällt: Es ist schon voreingestellt, dass die Pflanzen insektenfreundlich sind. Wenn du das nicht magst, kannst du das natürlich abwählen. Mag schließlich nicht jeder das Gesumme und Gebrumme und nicht alle Insekten sind schön oder harmlos.

Es gibt jede Menge Tipps und Informationen. Dir wird sogar angezeigt wie viele und welche Insekten du mit deinen Pflanzen erfreust. Zumindest theoretisch, sie leben ja nicht alle überall.

Selbstversorgung wird ja wieder wichtig. Lebensmittel werden immer teuerer. Die Produktion von Lebensmitteln gefällt vielen nicht mehr. Es wird zu viel verschwendet, zu viel gedüngt, gespritzt, transportiert, behandelt. Zu viel Wasser und Boden „verbraucht“. Und oft genug in Ländern, die beides nicht im Überfluss haben. Da kann es schon sinnvoll sein, ein paar Kräuter und Beeren, Salate und Gurken selbst im Garten oder auf dem Balkon zu haben. Wenn du jetzt noch Regenwasser auffangen kannst, z.B. mit einem Regendieb und einem Fass, dann gewinnst du doppelt. Du bestimmst, ob/wie du düngst, ob/mit was du spritzt. Und es ist schon toll, mal eben selbstgezogene Petersilie ganz frisch zu ernten. Schmeckt. Oder Erdbeeren, oder Himbeeren. Wär das was für dich?

Jetzt nur noch ein paar links. Weil, ein paar Minuten will ich jetzt wirklich noch in den Garten 🙂

Zahl der Woche: ZWEI MILLIARDEN EURO. So hoch ist der Geldwert, den Bienen hierzulande jedes Jahr mit der Bestäubung erbringen. Sie gelten ja als wichtigstes Nutztier. Und das sind nicht nur die Honigbienen, die meiste Bestäubung leisten ja die Wildbienen.


Frühling

Ab heute ists offiziell, der Frühling ist da. Ich glaubs ja gerne. Auch wenn es hier heute wieder mal eher kühl ist, bewölkt und leicht feucht in der Luft.

Aber der Winter, er hat verloren. Und ich hoffe mal, das weiß er auch.

Was mich so optimistisch macht?

Die Spatzen brüten. Sie bauen ihre Nester und zupfen dafür die vertrockneten Grashalme vom letzten Jahr aus der Wiese. Danke, ihr Piepmätze. Ist mir sehr recht.
Und sie zupfen die Blätter vom Salbei. Der sieht schon ganz zerzaust aus. Das ist mir nicht ganz so recht, aber mei. Ich dachte immer, das machen sie, um das Nest schön weich auszupolstern. Aber nein. Mit dem Salbei halten sie Parasiten fern. Schlau.

Gestern war ein Star bei uns vor der Tür und auch sonst sind die Stare zurück gekommen.

Im Garten spitzen Estragon, Sauerampfer und Bärlauch. Winterbohnenkraut, Thymian und Rosmarin (und ein bißchen Salbei) bereichern die Küche. Der Schnittlauch ist auch schon da.

Die Brennnessel sowieso. Aber die ess ich nicht so gerne, die lass ich den Schmetterlingen.

Buntnesseln blühen auch schon fleißig und könnten geerntet werden. Sie schmecken nach Rote Bete – und die mag ich nicht. Gesund hin oder her.

Nachher werde ich den ersten Salat in Pflanzkübel setzen und hoffen, dass es ihm gut genug geht.

Die Salweide, die ich neulich gekauft habe (gibt extra kleine für Balkon und Terrasse) hat angefangen zu blühen. Und die Bienen und Hummeln haben sie schon entdeckt. Sie füllen auch die Niströhren. Wie schön. Und die Knospen vom alten Pfirsich werden auch immer praller.

Ansonsten habe ich noch wenig im Garten gemacht. Die Samenstände vom letzten Jahr geschnitten. Hab erst gestern wieder gelernt, dass es sinnvoll ist, Wildnis zu zulassen. Nicht alles sauber und ordentlich her zurichten. Der Natur Raum zu lassen. Kommt mir entgegen. Ganz ehrlich 🙂

Meine Regentonnen sind gut gefüllt. Da hoffe ich sehr, dass es nicht wieder friert. Die eine verkraftet das, bei der anderen bin ich mir nicht sicher. Drückt mir die Daumen, bitte. Sollte reichen, für 10 Tage gießen.

Ach ja, der Kater geht auch gerne wieder raus und fängt Mäuse. Auch das gehört dazu.

Ich liebe diese Jahreszeit. Es wird heller, wärmer, gibt mehr zu naschen. Ich freu mich schon auf Paprika und Gurken im Topf. Auf meine Pfefferminze und den Haustee. Und ein Sträußchen für die Vase, das geht auch wieder. Taubnessel zum Beispiel…

Und das alles auf 30 m2. Größer ist der Garten nicht.

Wenn ich sehe, was andere auf ihrem 8 m2 Balkon schaffen, dann bin ich richtig begeistert. Platz ist wirklich kaum ein Problem. Das Paradies für dich und die Insekten und Vögel, das kannst du dir schaffen.

Hast du einen grünen Daumen? Was wächst bei dir?

Bonustrack: Wenn du dich fragst, welcher Vogel dich jetzt schon wieder viel zu früh geweckt hat mit seinem Gesang: Die Vogeluhr vom NABU.

Am Sonntag, den 25.03.2023 ist Earth Hour. Lass doch von 20:30 bis 21:30 die Lichter aus. Genieße die Dunkelheit, vielleicht ist klar und du kannst ganz viele Sterne sehen. Wie wäre es mit einem Nachtpicknick, irgendwo auf der Höhe. Vielleicht hast du ja ein Fernrohr und kannst Mond und Sterne ausgiebig betrachten.

Spruch der Woche: Ein Lächeln ist ein Glück, das du direkt unter deiner Nase findest.

Ich wünsche dir friedliche Zeiten, ganz viel Lächeln und Glück im Grünen.



Nachbarn

Seit sechs Jahren leben wir hier in W*heim. Und fühlen uns richtig wohl. Es ist eine ruhige Gegend. Kleine Häuser, Vorgärten, Platz.

Ganz besonders aber, das sind die Menschen in unserer Nachbarschaft. Fast alle sind zugezogen. Der ganze Ort ist eigentlich erst nach dem Krieg und vor allem in den 80 ger Jahren entstanden. Wir wohnen in einem 5-er Reihenhaus. Um uns herum gibt es Berliner, Ungarn, Polen, Litauer, Italiener, Kasachen, Thüringer, Sachsen und Hessen, die noch dazu viele Jahre in Afrika und Asien gelebt haben.

Wir alle haben hier wenig Familie, wenig Sandkastenfreunde. Und ich glaube, das hat zu einer Offenheit anderen gegenüber, einer Bereitschaft sich anzufreunden, geführt. Meine Philosophie ist, dass alle Menschen Freunde sein können. Und dass dadurch das Zusammenleben ein Gewinn ist.

Ich genieße es sehr. Da gibt es eine Kuchen-Cooperative. Wenn ich backe, dann reiche ich einen Teil über den Zaun. Wenn andere backen, dann kommt Kuchen zurück. Wenn bei Si. und Jim die Blutpflaumen reif sind, dann kriegen wir was von der Ernte. Wenn bei uns die Pfirsiche überhand nehmen, dann geben wir genauso ab, wie wenn Se. Trauben hat. Und wenn seine Mutter backt, dann werden süße Stückle über den Zaun gelangt. Zeitschriften und Magazine wandern zu Nachbarn und wenn G. in Urlaub fährt, dann bringt sie mir Olivenöl mit. Und klar, wir nehmen die Post an und helfen uns mit Mehl, Zucker, Eiern usw. aus.

Die kleinen Schwätzle vor der Tür genieße ich auch.

Der Kater fühlt sich sehr wohl, wird von Si. und J. gern und gut versorgt, wenn wir mal ein paar Tage nicht da sind. Und einmal am Tag mindestens schaut er bei Si. und J. vorbei. Wir sagen, er schaut nach dem Rechten.

Seit einiger Zeit spielen wir zusammen, alle ein/zwei Wochen. Meistens UNO. Das ist sehr schön, lustig, gute Gespräche, ein Schlückchen Wein, was zu Naschen. Und weil wir um Geld spielen gehen wir alle paar Monate zusammen zum Essen und verfuttern den Gewinn.

Das ist alles überhaupt nicht aufregend oder gar sensationell. Für mich aber: Das gute Leben.

Bonustrack: Planst du deinen nächsten Urlaub oder einen Ausflug? Schau doch mal hier zu den Biohotels. Vielleicht findest du ja was Passendes.

Spruch der Woche: Wir können friedvoll in unserem Eifer und geduldig in unserer Dringlichkeit sein
Charles Eisenstein in dem Buch „Klima“


Da passt doch was nicht, oder?

Tja, ich hab wieder mal so ein Öko-Buch gelesen. Da waren interessante Gedanken drin.

Fällt dir bei diesen Aussagen was auf? Regt sich da Widerstand in deinem Herzen?

  • Ich hab jetzt auch einen SUV gekauft. Einen E-SUV. Da erzeuge ich ja kein CO2. Ich hab ja Photovoltaik auf dem Dach. Damit erzeuge ich fast den ganzen Strom, den ich für das Auto brauche. Gut, oder?
  • Nächste Woche fliege ich auf die Seychellen. Ich hab ja Photovoltaik auf dem Dach. Damit erzeuge ich fast den ganzen Strom, den ich für die Kompensation brauche. Gut, oder?
  • Ich mach mir jetzt keinen Kopf mehr, wegen Licht ausschalten oder sonstigem Energiesparquatsch. Ich hab ja Photovoltaik auf dem Dach. Damit erzeuge ich fast den ganzen Strom, den ich für das Haus brauche. Gut, oder?
  • Ich werd das Haus jetzt doch nicht isolieren. Ich hab ja Photovoltaik auf dem Dach. Damit erzeuge ich fast den ganzen Strom, den ich für die Heizung brauche. Gut, oder?
  • Klar können die Bäume abgeholzt werden für das Holz, das ich in meinen Kachelofen verbrenne. Es werden ja ständig neue Bäume gepflanzt. Das ist ja CO2 neutral.
  • ………….

Tja, was passt bei diesen Aussagen nicht? Wir konzentrieren uns auf den CO2 Ausstoß und vergessen, was sonst noch so verbraucht oder zerstört wird. Ein paar neue Bäume sind kein Wald. Ein Auto besteht nicht nur aus dem Benzin , das im Motor verbrannt wird. Die Energiewende kann nur gelingen, wenn wir Strom sparen UND den Strom aus erneuerbaren Quellen erzeugen.

Der Mist bei der ganzen CO2-Geschichte ist, dass sie nur einen kleinen Teil des Problems löst, dass trotzdem jede Menge Menschen, Land, Tiere und Pflanzen „verbraucht“, ausgebeutet, zerstört werden. Dass produziert wird, verpackt wird transportiert wird und weggeworfen. Aber das macht nix. Weil wir sind ja klimaneutral. Sagt die Wirtschaft.

Außerdem wird vieles nicht berücksichtigt, weil es nicht zahlenmäßig, wertmäßig erfasst werden kann. Ein Spaziergang in der neuen Plantage ist nicht so toll, wie ein Spaziergang im Wald. Aber welchen Wert hat denn deine Erholung für die ganzen Pläne der Politiker?

Und ich finde, da hat er Recht, der Charles Eisenstein.

Dazu ein paar Sprüche aus meiner Jugend:

  • Think global, act local
  • If we can’t do this with love in our hearts, we better not do it at all
  • Mit Anstand oder gar nicht
  • Erst wenn der letzte Baum gefällt, der letzte Fisch gefangen, …, wird der weiße Mann erkennen, dass man Geld nicht essen kann.

Bonustrack 1: Das klingt doch mal wie ein interessanter Ansatz, Energie aus Abwasserwärme. Bamberg machts vor. Ein Artikel des bayrischen Rundfunks.

Bonustrack 2: Jetzt gehts wieder los, mit den ungeliebten Kräutern im Garten. Viele kannst du essen. Jäten und Ernten verbinden. Fein.

Bonustrack 3: Auch das geht wieder los: Balkongärtnern. Schau doch mal zum BioBalkonKongress von der Birgit Schattling.

Spruch der Woche: Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu belassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich trotzdem etwas ändert.
Albert Einstein

Habt eine gute Zeit, genießt das Schöne


Veränderung

Seit fünf Jahren schreibe ich jetzt diesen Blog. Immer wieder bin ich erstaunt, dass mir noch was Neues einfällt. Immer wieder bin ich dankbar für eure Antworten und likes. Danke.

Durch den blog habe ich viel erfahren und kennen gelernt, womit ich sonst womöglich nicht in Berührung gekommen wäre. Habe viele Bücher gelesen, viele Texte, habe viele Gespräche geführt. Vieles ausprobiert. Schön.

Viele Jahre sah ich mich ziemlich gut „aufgestellt“, was den Kampf für unsere Erde, für unsere Tiere, Pflanzen und uns selbst angeht. Seit fast 40 Jahren lebe ich weitestgehend vegetarisch. Fahre ein kleines Auto mit geringem Spritverbrauch. Fliege nicht mehr. Kaufe ganz viel second hand und versuche jeden Tag etwas zu verschenken oder zu verkaufen/einzutauschen. Mache viel selbst, wenns geht ohne Strom. Und wenn Strom, dann erneuerbarer Strom. Und wenn schon Gas, dann BioGas aus Abfällen. (Den Ökohelden habe ich ja neulich vorgestellt. Den nutze ich täglich. Hast du schon mal reingeschaut?). Kaufe Bio und Regional und Saisonal wo es geht. Spare Plastik.

TATATA!!! Eine Runde Schulterklopfen. Dass das alles nicht wirklich reicht weiß ich auch schon lange. Aber immerhin. Ich mach ja viel.

Jetzt fällt mir auf, dass dass ich da ganz schön „überholt“ werde.

Vegetarisch ist gut, vegan wäre viel besser. Wenigstens öfter vegan. Das ist der „Regler“ mit dem ich am schnellsten am meisten verändern kann/könnte. Und erfreulicherweise ist vegetarisch schon geradezu mainstream und vegan stark im Kommen.

Es gibt kleinere Autos – und die sind zum Teil E-Autos. Wunderbar! Meins ist ein Benziner… Und da rede ich noch gar nicht von Öffis, die ich immer noch nicht mag.

Nicht mehr fliegen ist leicht. Mit anderen Menschen über Kompensation zu reden ziemlich unerfreulich… („Ich verstehe die Frage nicht“, sagt G.)

Das mit dem second hand ist auch leicht. In beide Richtungen. Und macht sogar Spaß. Es gibt auch immer mehr Möglichkeiten für second hand und Sachspenden.

Und Bio schmeckt einfach besser. („Die normale Gurke ist einfach trocken und innen auch nicht grün. Die Biogurke ist richtig frisch und saftig. Wir kaufen nur noch Biogurken“, sagt T.) Der BioHandel hat diese Preissteigerungen nicht so mitgemacht. Das höre ich immer öfter, dass mehr Leute immer mehr Bio kaufen. Auch dafür bin ich dankbar. Plastikfrei gefällt mir auch. Leider hat der Unverpacktladen wieder geschlossen.

Das mit dem viel selber machen hat auch Konjunktur. Es wird gestrickt und gebacken, gegärtnert und repariert. Wow!

Das sind wunderbare Veränderungen. Da bin ich echt froh drum. Nur: Ich muss mir jetzt echt was einfallen lassen wenn ich noch als gutes Beispiel gelten will 🙂

Bonustrack: Stromspartipps vom BUND

Noch ein Bonustrack: Der Klimareporter liefert dir Gedanken und Argumente.

Spruch der Woche: „Kommt das Glück des Hauses, so kommt das Glück der Welt“ aus dem Talmud.

Ich wünsche dir glückliche Zeiten. Never give up.


Upcycling

Erst mal ein gutes neues Jahr 2023 für dich. Dieses Jahr wird gut. Packen wirs an. Dann klappt das.

Noch immer habe ich große Schwierigkeiten etwas weg zu werfen. Da bin ich ganz Kind meines Vaters. Könnte mensch ja noch brauchen.

Und so sammeln sich bei mir schon sehr lange auch Weinkorken an. (Früher hab ich sogar welche von Familie und Freunden erbeten. Das mache ich zum Glück nicht mehr). Aber was damit machen? Pinwände habe ich nun wirklich schon genug…

Da kam mir in einer Bastelzeitschrift die Idee unter, daraus einen Teppich fürs Bad zu machen. Hm, ob das so gut mit der Hygiene passt? Ich weiß ja nicht. Aber dann!!! TATATATA!!! Untersetzer für Pflanztöpfe und -kübel. Im Sommer, da hab ich gerne Untersetzer, in denen sich das Wasser hält. Aber hier im nordbadischen Regenwald, da ist das im Winter unpraktisch. Und direkt auf die Steine soll ich die Pflanzkübel ja auch nicht stellen. Also Untersetzer.

Das brauche ich dafür – und natürlich die Möglichkeit in jeden Korken zwei Löcher zu bohren. Da habe ich den Dremel für genommen. Das erleichtert das Leben sehr. Wenn ich schlau gewesen wäre, dann hätte ich das im Sommer im Freien gemacht. Kork bröselt doch sehr. Zum Glück ist er trocken.

Der Draht ist übrigens Winzerdraht, den kann ich allen Gärtnern sehr empfehlen.

Also, zwei Löchle in jeden Kork gebohrt und dann mit Winzerdraht verbunden. Wie du siehst, habe ich es sogar geschafft, die Schmuckseite der Korken oben sichtbar zu machen. So was ist mir leider nicht gegeben. Die ganze Bastelei mach ich wirklich gerne, aber dafür geboren bin ich nicht. Richtige Profis hätten natürlich die Korken erstmal nach Größe sortiert und die Löchle in gleichen Abständen gebohrt. Wir sind halt alle anders…

So sieht dann das Ergebnis aus. Ich finds schön. Und genau genommen – unter den Pflanzen sieht mensch es eh nicht 🙂

Was meinst du dazu?

Bastelst du gerne? Hast du weitere Ideen für Weinkorken? Bitte schreib einen Kommentar.

Bonustrack: Wenn du schon deinen nächsten Urlaub planst und gerne auf Campingplätzen übernachtest, dann schau doch mal hier herein: Ecocamping.

Und noch ein Bonustrack: Da es viel zu warm ist, kommen hier schon die ungeliebten Kräuter aus dem Boden. Hier sind ein paar, die du essen kannst.

Spruch der Woche: Seitdem die Natur Umwelt heißt, geht es zu Lasten der Natur.
Klaus Ender


Heldenhaft

Wolltest du schon immer mal eine Heldin sein? Ein Held?

Helden haben ja eine gemischte Bewertung. Auf der einen Seite sind sie bewundert, sie haben Fähigkeiten, die wir auch gerne hätten, leisten Erstaunliches und sind mutig.

Auf der anderen Seite, naja, holen sie für Andere die Kastanien aus dem Feuer – und haben oft nicht mehr davon als Spott und Verluste. Das Schicksal belohnt sie nicht immer. Wenn ich da nur an die griechischen Sagen denke…

Jetzt jedoch hat sich das Blatt gewandelt. Jetzt kann ich Heldin sein – und werde dafür noch belohnt. Vielleicht, ein wenig, irgendwann. Wie das gehen soll?

Letztes Mal habe ich ja über die Preisbildung beim Strom geschrieben, dass Ökostrom zwar billig ist, aber nicht immer ausreicht. Dass dann andere, teurere Stromproduzenten das Angebot ergänzen – und damit für alle der Strompreis steigt. Schön wäre es, so meine Überlegung, wenn ich wüsste, wann der Strom denn gerade billig ist. Um ihn dann zu verbrauchen. Ich hab dann noch ganz schön viel rumgefragt und einen super Tipp bekommen.

Tatata!!!!! Das gibt es nämlich. Nennt sich Ökoheld und ist eine App von Bayernwerk. Diese App sagt dir für deinen Landkreis wie heute und in den nächsten Tagen der Strom produziert wird. Und nicht nur in Bayern, nein bundesweit. Wie hoch der Anteil der erneuerbaren Energien ist. Wann der Anteil der erneuerbaren Energien am höchsten ist. Wie sich der Mix zusammen setzt, wie hoch der CO2 Ausstoß ist. Yippie! Denn das ist ja der Zusatznutzen, dass nicht so viel CO2 in die Luft gepupst wird.

Und wenn ich das weiß, dann habe ich oft die Möglichkeit den Strom dann zu nutzen, wenn er eben nachhaltig ist. Mit weniger CO2 Ausstoß. Damit kann ich – und du – dem Verbrauch die teueren Spitzen nehmen. Den billigen Ökostrom nutzen. Und damit viellicht, irgendwann, den starken Anstieg der Energiepreise ausbremsen. Geht natürlich nicht immer und für alles. Aber erstaunlich oft. 🙂

Für Frankreich gibts das auch, sagt die Françoise, für andere Länder weiß ichs nicht. Wäre aber sinnvoll. Die Probleme hören ja an der Grenze nicht auf.

Also: Setz dein Superwoman-Diadem auf, schmeiß dir dein Superman-Cape über, schau in die App – und verschiebe Waschmaschine und Trockner, Akku-Laden, E-Bike laden, Staubsaugen, Backen und Kochen auf passende Zeiten. Sei Heldin oder Held – und vor allem, erzähle es bitte weiter.

Bonustrack 1: In ein paar Tagen startet wieder das Citizen Science Projekt: Stunde der Wintervögel. Machst du mit?

Bonustrack 2: Übersicht über ein Fortbildungsprogramm des BUND zum Thema Artenkenntnis für Einsteiger*innen

Ich wünsche dir friedliche Zeiten – never give up


Preise

Noch immer klettern viele Preise nach oben. Nicht immer verstehe ich warum. Habe heute getankt und es war schon lange nicht mehr so billig. Naja, billig. Du weißt was ich meine. Normalerweise klettern die Preise vor Weihnachten bei uns kräftig nach oben. Was bleibt den Familien schon übrig als zu tanken, wenn Weihnachten zusammen gefeiert werden soll.

Wirklich schlimm ists mit den Preisen für Strom und Gas oder anderen Methoden zu heizen.

Und da ist was, das verstehe ich nicht wirklich. Wir kaufen bei einem Anbieter von Ökogas. Da werden Abfälle zu Gas umgewandelt. Das hat mit diversen Krisen, Russland, der Ukraine und anderen konventionellen Anbietern eigentlich nix zu tun. Eigentlich müssten unsere Gaspreise stabil bleiben. Ist er aber nicht.

Ähnlich ists mit dem Strompreis.

Jetzt lese ich, der Preis wird bestimmt durch den Anbieter, der als letztes zugeschaltet wird. Also den Teuersten. Für Spitzenanforderungen. Nicht für den „Normalfall“. Und dieser Preis gilt dann für alle. Mein Anbieter freut sich… Ich nicht.

Und da habe ich wieder mal nachgedacht, was ich kleines Licht – zusammen mit anderen kleinen Lichtern – da machen kann. Kram, kram in der Erinnerung.

Kennst du den Ausruf: „Frau, schalt die Waschmaschine an, die Sonne scheint“. So unser Nachbar mit der Photovoltaik auf dem Dach.

Und kennst du Nachtspeicheröfen? Wir haben die Dinger im Elternhaus. Damit wurden die Öfen in der Nacht beheizt. Also zu einer Zeit, als wenig Strom verbraucht wurde. Ökonomisch für die Energieerzeuger sehr sinnvoll. Ökologisch, naja.

Worauf ich raus will: Wir sind so gewohnt, Strom und Öl und Gas und Heizung zu verbrauchen, wenn uns danach ist. Die Auslastung der Netze ist uns egal. Gibt ja auch keine – bis jetzt jedenfalls – Rationierungen. Immerhin sind wir jetzt so weit, das Licht auszumachen, wenn wir einen Raum verlassen. Die Heizung ein wenig herunter zu drehen, wenn wir längere Zeit weg sind. Oder gleich weggehen. Holz und Öl zu kaufen, wenn es halbwegs bezahlbar ist, das machen wir ja schon lange.

Was wir aber noch können, das ist vielleicht Strom dann zu verbrauchen, wenn nicht alle anderen Abnehmer ihre Maschinen laufen lassen. Kann man diese Werte irgendwo erfahren? Sagen mir das die Stadtwerke? Müsste doch eigentlich gehen. Für diesen blog kriege ich auch Statistiken an welchem Tag und zu welcher Uhrzeit am meisten zugegriffen wird. Waschmaschine, Spülmaschine, Updates in der Nacht? Lässt sich ja vielleicht noch mehr verschieben?

Mit Wasser ists übrigens ähnlich. Am meisten Wasser wird angeblich am Montag morgen um 8 Uhr verbraucht. Weil nämlich viele Hausfrauen erst mal die Waschmaschine anschalten wenn alle aus dem Haus sind. Und dann natürlich in den Halbzeitpausen bei den Fußballspielen. Das Problem ist nur, diese Menge Wasser, diese Spitzenlast, die wird immer „vorgehalten“. Die Leitung darf nicht leer laufen.

Und da können wir doch ansetzten, oder? Einfach (haha) unsere Abläufe überdenken und evtl. ein wenig anpassen. Zeitschaltuhren einsetzen, zum Beispiel.

Wie gehst du mit den Preissteigerungen um? Bitte teile deine Überlegungen und Tipps und schreibe einen Kommentar.

Bonustrack: Du willst dich von ein paar Gegenständen trennen, Stichwort „weniger ist mehr“ und weißt nicht wohin damit? Da hilft dir: Wohindamit 🙂

Bonustrack zur Weihnachtszeit (jetzt aber schnell, ich weiß) Tipps vom NABU: Kartonsterne basteln

Und ein Witz der auch zur Weihnachtszeit passt:
Treffen sich zwei Rosinen. Eine hat einen Helm auf. Fragt die andere: warum hast du einen Helm auf? Sagt die mit dem Helm: Ich geh doch jetzt in den Christstollen.

Ich wünsche dir ein frohes Fest, schöne Zeit mit netten Menschen, nur glückliche Gesichter um dich und genug Rosinen im Christstollen.


Oma-Tipps

Meine beiden Omas hatten unterschiedliche Strategien um es im Winter warm zu haben.

Die Eine, die arme Seele, war völlig unterdrückt und „wußte“, dass ihr Platz in der Küche war. Oder bei der Hausarbeit. Sie war immer in Bewegung, kochte, buk, wusch, spülte, putzte, räumte, strickte, häkelte. Ich fand ihr Leben überhaupt nicht erstrebenswert. Ihr einziger Ausweg war ihr Glaube und die Kirche. Die Söhne und Enkel hielten mehr zu dem Großvater. Sie muss sehr einsam gewesen sein. Und es ist zynisch, wenn ich jetzt sage: Immerhin, gefroren hat sie nicht. Das ist nun wirklich ein schwacher Trost. Ich denke oft an sie, wenn ich wieder lange am Computer sitze, oder auf der Couch und so langsam aber sicher auskühle. Und ich kann ja beides haben. Ein selbst bestimmtes Leben – und mich viel bewegen. Da nehm ich mir ein Beispiel.

Die Andere war das komplette Gegenteil. Sie hatte Mann und Familie gut im Griff, war die Bossa im Haus. Sie saß viel im Sessel, Decke auf den Knien und hat nach Möglichkeit andere laufen und machen lassen. Sie hatte fast immer einen Enkel auf dem Schoß und hat erzählen lassen oder vorgelesen. Sie hat mit uns Plätzchen oder Kuchen gebacken und so die Küche geheizt. Sie hatte meist eine Thermoskanne Kaffee oder Tee in der Nähe und wenn ihr kalt war, dann hat sie sich damit gewärmt. Ob da dann noch ein „Con-Jäckchen“ drin war, für die Extra-Wärme, das weiß ich nicht. Zutrauen tue ich es ihr. Warme Hausschuhe, eine Jacke und ein kleiner Teppich zu ihren Füßen hat die WärmeInsel vervollständigt. Ihr Motto: Es reicht, wenn es mir warm ist, es muss nicht das ganze Haus geheizt werden. Zwei Wärmflaschen im Bett und eine Decke über der Decke haben für den guten Schlaf gesorgt. Und das bekamen wir Enkel auch, wenn wir bei ihr übernachten durften.

Die Sachen, die wir jetzt wieder entdecken, die gabs natürlich: Bettvorleger, Zugluftstopper an Fenstern und Türen, Sitzgelegenheit vor der Heizung und wenn gar nix anderes mehr half ein Heizlüfter. Öl und Gas und Holz haben sie beide gespart. Blieb ihnen ja nix anderes übrig.

Bonustracks gibts heute ein paar mehr:

Spruch des Tages: „Denn arm ist ja nicht, wer wenig besitzt, sondern wer mehr haben will.“ Seneca

Ich wünsche euch friedliche Tage


Weniger ist mehr, Small is beautiful

Jaja, oft gehört, immer wieder vergessen. Gewohnheit und Bequemlichkeit. Bis dann eine Änderung notwendig wird.

Angeblich hat jeder von uns 10.000 Dinge. Hab ich nicht geglaubt – und mich dann mal umgeschaut. Allein all die Bücher und CDs. In der Küche. Im Keller.

Und wir haben auch schon oft gehört und gelesen, dass unsere Wohnungen viel zu groß sind. Sie müssen geheizt werden, beleuchtet, geputzt – und vor allem gefüllt. Minimalismus in einer großen Wohnung ist auch nicht jeder Frau Sache. Und da rede ich noch gar nicht über den Werkzeugkeller.

Die Autos werden auch immer größer. Ich selber genieße ja meinen Kleinwagen. Geht genug rein und ich komme gut in die Parklücke.

Aber jetzt ist eine Änderung notwendig. Ich will eine kleinere Wohnung. Weniger Kram. Weniger Entscheidungen. Weniger Vorräte (ok, das wird schwer, ich bin Hamster als Sternzeichen). Weniger Heizung sowieso. Mehr Zeit. Weniger Aufwand.

Kleine Wohnungen gibts kaum zu mieten. Da werde ich Glück brauchen. Würde auch gerne in eine Jurte ziehen, oder noch besser in ein Tiny House. Mal sehen, wo ich landen werde. Vielleicht eine WG für Ältere?

Und dann geht’s erst richtig los. Was nehme ich mit? Welche der 10.000 Dinge bleiben wo sie sind, werden veräußert, verschenkt? Da wünsche ich mir, ich wäre früher sparsamer/vernünftiger gewesen.

Auch der blog wird heute klein und schön, nur noch ein paar links:

  • Noch bis 20.11. kann eine Petition unterschrieben werden, (save our seeds) die gegen die GVO Deregulierung ist. Die Deregulierung würde ja bedeuten, das gentechnisch veränderte Lebensmittel nicht mehr extra gekennzeichnet werden müssten. Auch nicht die Zutaten die in Lebensmittel verwendet werden. Und dann ist alles offen.
  • Vom NABU gibts eine schöne Seite mit Steckbriefen und Bildern von 314 Vogelarten in Deutschland. Falls du dich fragst, wer da zu deinem Vogelhäuschen kommt.
  • Der BUND hat eine Seminarreihe gestartet zum Thema Artenkenntnis für Einsteiger*innen. Der erste Termin war leider schon.
  • Zum Thema Lebensmittelknappheit: Die Menge an Pflanzen, die jährlich für Bioenergie verwendet werden ist so hoch, wie der Kalorienbedarf für 1,9 Milliarden Menschen. Das schreibt die data firma Gro Intelligence und macht damit auf die Menge an landwirtschaftlichen Produkten aufmerksam, die von der Energiegewinnung abgezogen werden könnten, wenn sich die Lebensmittelkrise verschlechtert.

Ich wünsche euch friedliche Tage.


Jurte? Jurte!

Die Welt ist voller interessanter Menschen. Mit interessanten, ungewöhnlichen Ideen und Lebensentwürfen. Und die kennen dann prompt andere interessante Menschen.

So hatte ich vor ein paar Wochen das Glück, bei meinen interessanten Freunden S. und J. ein junges Paar zu treffen. Ich hatte schon gehört, dass sie „jetzt eine Jurte haben“. Da dachte ich noch an ein Wochenenddomizil. Aber nein. M. und D. leben in einer Jurte. Zusammen mit ihrem kleinen Kind. Das wollte ich dann doch genauer wissen.

Und so habe ich M. interviewt, die mir auch gerne und bereitwillig alles erzählt hat:

Ein Jurte? Warum ausgerechnet eine Jurte?
Wir wollten raus aus der Stadt, aufs Land ziehen. Freunde von uns haben einen Hof und auf dem wohnten wir dann erst mal im Wohnwagen. Auf dem Gelände steht bereits eine Jurte, das hat uns gefallen. Also haben wir uns davon inspirieren lassen. Es gibt natürlich noch andere tiny houses, autarkes Leben. Zum Beispiel das „ownhome“ von Klemens Jakob. Uns hat halt die Jurte besser gefallen.

Habt ihr die Jurte selber gebaut?
Ja, es gibt da Bausätze. Zusammen mit dem Jurtenbauer Jakob Zinkowski haben wir die Jurte aufgebaut.

Wie groß ist denn diese Jurte?
Wir haben ca. 43 m2. Die Jurte hat einen Durchmesser von 7 m. Es ist nur ein Raum. Keine Zimmer oder so. Alles unter einem Dach.

Puh, da geht ja nicht allzu viel hinein. Welche Möbel habt ihr?
Wir haben ein Bett, eine Kommode, einen Tisch, 2 Stühle, eine Küchenzeile.

Und ein Bad? Was macht ihr da?
Es gibt auf dem Gelände eine Gemeinschaftsdusche und ein Gemeinschafts-WC. Für 12 Personen.

Hast du schon immer so minimalistisch gelebt?
Nein, ich hatte eine Standardwohnung mit Standardbesitz. Die ganz normalen Dinge eben.

Habt ihr noch eine Wohnung für alle Fälle, in die ihr zurück kommen könnt?
Nein. Was die Zukunft bringt, wissen wir natürlich auch nicht. Aber jetzt ist es sehr gut so.

Was habt ihr mit all den Sachen gemacht, die ihr jetzt nicht mehr besitzt?
Verkauft, verschenkt, ein paar Sachen sind eingelagert. Wir haben nichts weg geworfen.

Gibt es einen positiven Nebeneffekt, mit dem du nicht vorher schon gerechnet hast?
Ja. Zum einen, dass wir viel draußen sind, mitten im Grünen leben. Das gefällt uns und dem Kind total gut. Und zum Anderen diese Ruhe, diese Stille. Die Jurte besteht ja überwiegend aus Dämmmaterial (Jute und Leinen). Das reduziert allen Lärm. Es ist total ruhig. Für jemand, der aus aus der Großstadt kommt ist das einfach wunderbar.

Danke M.

Bonustrack: So kannst du Igeln gut über den Winter helfen.

Zahl der Woche: Auf die deutsche Plastikproduktion entfällt ein Viertel des industriellen Gasverbrauchs. Neben Belgien und den Niederlanden, gehört Deutschland zu den sieben größten Produzenten petrochemischer Produkte (inkl. Plastik). Deutschland hat den vierthöchsten Plastikverpackungsabfall pro Kopf in der EU und besitzt demnach eines der größten Potentiale zur Reduktion des Öl- und Gaskonsums. Die Plastikproduktion ist bei weitem der größte industrielle Öl-, Gas- und Stromverbraucher in der EU und stellt andere energieintensive Branchen wie Stahl, Automobilbau, Maschinenbau sowie Lebensmittel und Getränke in den Schatten. (Quelle BUND: https://www.bund.net/themen/aktuelles/detail-aktuelles/news/gasfresser-plastik-verpackungen-einsparen-hilft-doppelt/)


Wärmer, wärmer, jetzt wird’s wieder kalt!

Kennst du noch dieses Spiel? Du versteckst etwas und lotst den Suchenden durch diese Hinweise zur richtigen Stelle. Haben wir als Kinder oft gespielt. Mei, waren das noch Zeiten.

Mir geht es heute aber mehr um tatsächliche Wärme. Und da habe ich etwas Interessantes gelesen. Gedacht/gefühlt habe ich das schon länger. Ist doch immer wieder schön, wenn die eigenen Gedanken von Anderen bestätigt und dann auch noch super gut formuliert werden.

„Ob mir warm ist oder nicht, hängt gar nicht mal so sehr von der Raumtemperatur ab, sondern von meinen Füßen. Bei kalten Füßen ist dir kalt.“
Bei einer Frau, die ich kenne, sogar in der Sauna. Es ist also ziemlich egal, wie viel du heizt. Deine Füße müssen warm sein.

Und da gibts dann doch ein paar ganz leichte Möglichkeiten:

  • Der Klassiker: sich bewegen. Verbessert die Durchblutung, und schon wird es warm.
  • Warme Socken / warme Hausschuhe. Noch gut bezahlbar.
  • Teppich da wo du sitzt.

Schon aufwendiger:

  • Kalte Luft sinkt ja zu Boden. Finde heraus, wo die kalte Luft herkommt. Dazu musst du gar nicht mit der Kerze in der Hand durch die Wohnung robben, oft reicht es schon, dich dahin zu stellen, wo die Außenluft wahrscheinlich eindrückt. Also Fenster und Türen. Und dann kannst du da Zugluftstopper hinlegen. Mach ich mit allen Fenstern und Türen. Inzwischen habe ich sogar ein paar Schöne. Für alle anderen Fenster und Türen nehme ich Kissenbezüge, Bettwäsche, alte Handtücher. Die rolle ich zur Wurst und binde die Enden zusammen. Früher habe ich das noch zusammen genäht, aber gebunden tut’s das auch. Die Rollen an den Türen werden da leicht zur Stolperfalle. Wenn Besuch kommt, dann räume ich das weg.
  • Wenn die Luft durch eine Wand eindrückt, dann ist das wahrscheinlich die Wand hinter der Heizung. Die ist oft recht dünn, dass der Heizkörper noch reinpasst. Hat man früher gerne so gemacht, als Heizkosten noch kein Thema waren. In unserem Wohnzimmer ist das sogar nur eine dünne Holzplatte. Da hat der Mann meines Herzens Isolierplatten aus dem Baumarkt besorgt, die bestehen an einer Seite aus Alufolie. Und die spiegelt die Wärme zurück in den Raum.

Noch aufwändiger:

  • Isoliere die Rolladenkästen. Da gibt es fertige Bausätze im Baumarkt. M. hat die Rolladenkästen ausgemessen und die passenden Bausätze gekauft. Hat schon Zeit gekostet, die Fensterlaibung tapezieren willst du dann evtl. auch noch. Aber das bringt wirklich viel. Ich steh ja gerne am Fenster und schau den Vögeln zu, die sich ums Futter balgen. Und das war früher schon kalt – und jetzt eben nicht mehr.
  • Und evtl. guckst du mal unters Dach. Wir waren mal in einer Wohnung, da war das Dach überhaupt nicht ausgebaut und nicht isoliert. Da konnten wir die Dachziegel von unten bewundern. Heizkosten ohne Ende. Heute würde uns das finanziell ruinieren. Da gibts u.U. Diskussionsbedarf mit dem Eigentümer.

Und jetzt wünsche ich dir Sonne im Herzen und warme Füße. Bitte schreibe einen Kommentar, was du machst um dich in deiner Wohnung warm und kuschlig zu fühlen.

Bonustrack: Sauberes Wasser wird ja die nächste große Baustelle. Interessante Seite der Qualitätsgemeinschaft Bio-Mineralwasser.

Spruch der Woche: Der Animismus hat Dingen eine Seele gegeben, Industrialismus macht Seelen zu Dingen.
Max Horkheimer und Theodor Adorno ( meine Übersetzung)



Immer auf die Kleinen

Leider.

Zur Zeit fällt mir Optimismus wirklich schwer. Klar gibts ein paar gute Nachrichten. Im Großen und Ganzen überwiegt aber die Krise.

  • Dauerbrenner Klimaveränderung, Artensterben, Bodenerosion und die Auswirkungen auf die Erzeugung von Lebensmitteln
  • Corona noch nicht wirklich vorbei
  • Der Krieg in der Ukraine auch nicht
  • Energiekrise
  • Inflation wie schon lange nicht mehr.

Da wird mir gelegentlich Angst und Bange. Immer öfter bin ich froh, dass ich schon etwas älter bin. Und keine Kinder habe.

Jammern will ich aber nicht, noch nicht mal auf dem hohen Niveau, auf dem wir Deutsche uns doch befinden. Zumindest die Meisten von uns. Viele überlegen jetzt, ob und wo sie sparen können/sollen/müssen. Und wenn wir da nicht aufpassen, dann bricht uns die ganze lokale und regionale Infrastruktur weg.

Denn, treffen wird es wieder mal die Kleinen. Wie immer. Also die kleinen Selbstständigen, die Handwerker, die kleinen Händler, die lokalen Anbieter von Kunst und Kultur, die Dienstleister, etc.

Von daher, ja, spare, aber investiere auch. Investiere in:

  • deine Friseurin
  • den kleinen Blumenladen ums Eck
  • dein Lieblingsrestaurant/den Döner/den AsiaWok, den Bratwurst- und Pommesstand
  • bring die Kleidung, die du schon lange ändern lassen wolltest, zur Schneiderin
  • die Schuhe zum Schuster
  • wenn es irgendwie geht, engagiere eine Reinemachefrau oder lass dir im Garten helfen, bei der Renovierung der Wohnung.
  • kaufe mehr auf dem Markt, beim Metzger, beim Bäcker, im Bioladen
  • geh ins Kino (unseres hat jetzt für immer geschlossen, das ist herb), ins Theater, ins Kabarett, ins Konzert
  • kaufe im Buchladen in deiner Stadt, in der kleinen Boutique, in der Drogerie ums Eck, im Wollgeschäft
  • geh zur Fußpflege, zur Massage, zur Kosmetikerin
  • werde Mitglied im Chor, im Sportverein, in der Theatergruppe

Stell dir vor, das gäbe es alles nicht mehr. Wie würde deine Gemeinde dann ausschauen? Möchtest du das?

Und kaufe möglichst viel von privat. Tauschmärkte, Flohmärkte, Ebay und andere Plattformen im Internet. Spende, was du nicht mehr brauchst und nicht mehr zuhause haben möchtest. Auch so kannst du Menschen helfen, die gerade knapp bei Kasse sind. Weil sie so entweder ein paar Euro mehr in der Tasche haben, oder eben das Benötigte billiger kaufen können. Ich bin immer wieder begeistert, wenn ich bei der Tafel helfe und Privatleute kommen vorbei und bringen eine Box mit Obst oder Gemüse. Firmen sammeln auch gelegentlich und kaufen dann Süßigkeiten – für die Kinder.

So kannst du helfen, dass es die Kleinen nicht ganz so hart trifft.

Wir schaffen es entweder zusammen – oder gar nicht. Und du handelst so auch ausgesprochen ökologisch. Danke.

Bonustipp für die Allerkleinsten: Jetzt ist eine gute Zeit, Nistkästen zu reinigen. Die Vogelbrut ist gelaufen und die Wintergäste sind noch nicht eingezogen. Es empfiehlt sich präventiv mit FFP3-Masken zu arbeiten wenn man Nistkästen reinigt oder andere Arbeiten durchführt die Stäube produzieren, so vermeidest du Infektionen durch Hantaviren oder andere Erreger.

Bonustrack: Die Paten der Nacht wollen die Lichtverschmutzung reduzieren. Auch was zum Sparen 🙂


Beschattung

Es sieht doch glatt so aus, als sei die größte Hitze vorbei. Tagsüber immer noch schön warm, abends dann schnell kühl. Zumindest hier in Nordbaden. Trocken ists leider auch noch. Woanders zuviel Wasser, hier eher zu wenig. Immerhin kommt’s noch aus der Leitung. (Wir haben eine zweite Regentonne aufgestellt, samt Regendieb, falls es doch mal regnet).

Was ich in diesem Sommer gelernt habe, das ist die Bedeutung von Schatten. Die Wohnlage ist Richtung Süden, die Sonne kommt also wirklich gut bei. Im Süden auch kein Balkon oder wenigstens ein überstehendes Dach. Da ist jeder Schatten wichtig:

  • Die Markise über der Terrasse ist Gold wert. Nicht nur, dass wir so wirklich oft draußen sitzen (und essen) konnten, das Zimmer dahinter war angenehm kühl. 24 °C war mal das wärmste, was der Thermostat gemessen hat. Ganz ohne air-condition.
  • Die schrägen Dachfenster Richtung Süden hat der Mann meines Herzens mit Rettungsfolie abgeklebt. Mit der silbernen Seite Richtung Sonne. Und unbedingt außen anbringen, sonst wird es zwischen Folie und Scheibe zu heiß. Und die Hitze soll ja eh draußen bleiben. Bringt enorm viel. Vorher wars unter dem Dach tagsüber kaum auszuhalten, jetzt ists ganz ok. Die Folie lässt genug Licht durch, dass es auch ohne elektrisches Licht geht. So ein diffuser Lichtschein. Pflanzen hab ich in dem Raum im Sommer nicht – und im Winter kommt die Folie ab. Sie hält schon seit Wochen, trotz gelegentlichem Regen oder Wind.
  • Der alte Pfirsichbaum hat zwar nicht wirklich gut getragen, dieses Jahr, aber er beschattet ganz wunderbar die Kräuter darunter. Noch immer alles grün.
  • Im Garten habe ich wachsen lassen, was von alleine wachsen wollte. „Unkraut“ gibts bei mir eh nicht, wenn überhaupt, dann ungeliebte Kräuter. Brennnessel & Co. haben den Vorteil, dass sie mit Hitze und Trockenheit ganz gut zurecht kommen. Gedüngt müssen sie eh nicht werden. Und sie haben geholfen, den Boden zu bedecken. Dadurch kommen Sonne und Wind nicht so gut an die Erde, sie bleibt länger feucht und ich muss nicht so viel gießen. Und/oder natürlich mulchen. Auf den Fotos ist übrigens mein Lieblings Wildkraut, die Nachtkerze. Was für ein Duft am Abend und am Morgen.
  • Gegossen habe ich dennoch kräftig. Ich habs mal durchgerechnet. Immer noch viel billiger als neue Pflanzen. Ganz abgesehen davon, dass ich meine Pflanzen mag und mich auch für ihr Wohlergehen verantwortlich fühle. Und für die ganzen Tiere, die im Boden leben ist die Feuchtigkeit auch enorm wichtig. Wenn ich weiterhin Regenwürmer & Konsorten als Helferlein haben will, dann brauchen die eben auch Wasser.
  • Fürs nächste Jahr plane ich Balkonkästen auf den Boden zu stellen, ein Rankgitter rein und dann bepflanzen. Am Besten mit etwas Essbarem 🙂 Also Mais, oder Bohnen, oder Erbsen, oder Gurke. Da gewinne ich gleich 3 mal: Schatten, Luftverbesserung durch Pflanzen und was zum Naschen. Ich bin schon fleißig am Schauen, ob ich so Kästen gebraucht kriege – oder jetzt im Ausverkauf im Baumarkt.

Bonustrack: Die Wahl zum Vogel des Jahres läuft. Machst du mit?

Spruch der Woche: „Wenn jeder von uns einen kleinen Schritt wagt, kommt die ganze Welt einen großen Schritt weiter.“ Von Fred Grimm in „Shopping hilft die Welt verbessern“


Ich, selber, alleine

Das sind ja angeblich die Worte, die ein 3-jährigen Kind am meisten sagt. Schon schlau, die kids. Oft werden sie dann ausgebremst von genervten Erwachsenen, denen es nicht schnell genug geht – und die Angst vor dem Chaos haben, das 3-Jährige anrichten können. (Ich war mal au-pair, da spricht schon Erfahrung aus mir).

Und so werden wir zu Erwachsenen, die Waren und Dienstleistungen einkaufen und ziemlich aufgeschmissen sind, wenn das mal nicht geht. Wir haben nicht mehr viele praktischen Kenntnisse. Socken stopfen? Gurken einlegen? Waschmittel selber herstellen? Ich kann zum Beispiel keinen Reifen wechseln. Wollte ich nie lernen, will nicht alles können und wissen und es gibt ja Werkstätten. Hat mich jetzt 103,03 € gekosten, einschließlich neuem Reifen. Ein teurer Nagel. Ok.

Es geht ja auch viel schneller, eine Pizza zu ordern oder in die Mikrowelle zu schieben, als sie selber zu kochen/backen. Meistens billiger. Und viel weniger Chaos in der Küche.

Trotzdem. Die Zeiten ändern sich gerade. An vielen Ecken und Enden. Klima, Wetter, Corona, Krieg. Dürre und schon können die Schiffe nicht fahren. Komisches Wetter und geringere Ernte. Corona – und der Einkauf war gar nicht mehr so einfach. Krieg und alles wird kräftig teurer.

Da kann Ich, selber, alleine wieder sinnvoll werden. Zum Glück ist das net voller Tipps und Tricks. Von Tomaten auf dem Balkon bis Klamotten nähen, von Haus isolieren bis Mangochutney, von Kerzengießen bis Deo aus der Küche.

Eine meiner Lieblingsquellen zum Thema ich, selber, alleine ist Smarticular. Von denen habe ich schon ein paar Mal geschrieben. Jetzt habe ich von denen dieses Buch gelesen (endlich, liegt schon ein paar Wochen im Schrank): Das Buch ist voller Tipps, was du mit Resten so alles anfangen kannst. Vom Grün der Möhren und Radieschen (Pesto) über Kaffeesatz (putzen und Kompost) bis zu Orangenschalen (als Weichspüler in die Waschmaschine). Ja, kostet alles Zeit. Ja, spart dir eine Menge Geld. Ja, kann richtig Spaß machen. Ja, passt super in diese Zeit.

Willst du auch mehr selber machen? Was schwebt dir so vor? Was motiviert dich? Bitte schreibe einen Kommentar.

Bonustrack: Petition von NABU und anderen Organisationen, die die Kreuzfahrten sauberer machen wollen.

Spruch der Woche: Was du tust macht einen Unterschied, und du musst entscheiden, welche Art von Unterschied du machen möchtest. Jane Goodall

Zahl der Woche: Jaja, ich weiß, Zahlen spiegeln nicht immer die Realität wider, trotzdem erschreckend: 1 Kunstdüngerfirma in Bremen verbraucht 1 % des Gases, das in Deutschland verbraucht wird. Da lob ich mir doch die Bio-Landwirte. Vielleicht sind Bio-Produkte deshalb nicht so sehr im Preis gestiegen, weil die Produktionskosten sich nicht so sehr verändert haben.

Genieße das Leben, mache andere glücklich, sorge gut für dein Glück.


Mobile Geschwindigkeitsbremse

Da mach ich mich wieder mal kräftig unbeliebt. Wie?

Umfrage zufolge ist ja die Mehrheit der Deutschen für eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Autobahn. Und für eine Reduktion auf der Landstraße und in den geschlossenen Ortschaften. (Wusstest du, dass Deutschland das einzige Land in Europa ist, das keine Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Autobahn hat? Und dass es nur ganz wenige Länder weltweit gibt, die sich diesen Luxus erlauben?) Die Regierung glaubt entweder den Umfragen nicht – oder sie leiht ihr Ohr einer Lobby. Oder beides.

Und wenn ich mir so anschaue, wie sich die Autofahrer verhalten, dann glaube ich auch an diesen Willen. Es wird langsamer gefahren, die Anzahl der „Heizer“ nimmt ab. So kommt es mir zumindest vor. Und die Anzahl der Autofahrer, die noch langsamer fahren als ich, die nimmt zu. 🙂
Das kann an den Benzinpreisen liegen, an der Vernunft, an der Hitze. Egal, Hauptsache es passiert. Und ich mach da auch mit.

Ich will nicht warten, bis mich eine Änderung der Straßenverkehrsordnung zwingt, langsamer zu fahren.

Das klappt nicht immer, schon klar. Aber erstaunlich oft. 10 km/h habe ich mir vorgenommen. 10 km/h will ich langsamer fahren als erlaubt. Und wenn ich doch mal auf der Autobahn fahre, dann höchstens 130 km/h. Nur in der Zone 30, da schaff ich das nicht, da bin ich ja schon froh, wenn ich mich an die 30 halten kann.

Meine Vorteile:

  • ein stressfreieres Autofahren.
  • mehr Gelegenheit in die Landschaft zu schauen, die Fahrt zu genießen.
  • ich kann das Auto öfter rollen lassen und spare dadurch ganz kräftig Sprit.
  • ich fahre gerne Auto – und so verlängert sich mein Vergnügen, und ich bin noch länger nicht erreichbar.

Nachteile:

  • Beifahrer langen schon gelegentlich mal rüber und schauen, ob ich noch einen Puls habe. Nein, Spaß beiseite, so langsam bin ich nicht. Aber es fällt schon auf.
  • Vor allem die Fahrer hinter mir, die bremse ich so schon aus. Der Stau ist in der Regel hinter mir ;-). Manche nehmen es lässig, nicht alle. Da kriege ich dann schon immer wieder den Auspuff gezeigt. Ich hoffe halt auf die stete Wiederholung.

Die Vorteile für alle:

  • weniger Unfälle
  • weniger Lärm
  • weniger Abgase
  • mehr Energie für andere Zwecke, ob jetzt Strom oder Erdöl oder Autogas
  • durch geringeren Benzinverbrauch auch weniger E10 und E5, also mehr Essen auf dem Teller oder mehr Brachflächen für die Natur
  • sinkende Energiepreise, weil die Nachfrage den Preis stärker regelt als das Angebot

Ich weiß, noch besser wäre das Auto stehen zu lassen und den Bus zu nehmen. Das kriege ich aus diversen Gründen nicht hin. Ich weiß aber, das viele von euch viel weniger Auto fahren als ich. Da gratuliere ich euch. Das finde ich toll.

Bonustrack: Wohl eher für nächstes Jahr, aber noch flattern sie ja. Anleitung des NABU für eine „Schmetterlingsspirale“ Und wenn du keinen Garten hast, dann ist das vielleicht eine Pflanzenliste für deinen Balkon.

Dazu passend, der Spruch der Woche: Die dramatischen Verluste an Insektenbiomasse, die inzwischen durch verschiedene Studien weltweit belegt wurden, haben vielfältige Ursachen und so ist eine Trendumkehr auch nur durch eine Vielzahl verschiedener Maßnahmen zu erreichen. (Leider weiß ich die Quelle nicht mehr)

Bleibt gesund und fröhlich, seid wie die Pippi Langstrumpf und macht euch die Welt, wie sie euch gefällt.


Sommerblues

Es ist heiß. Und trocken. In 5 Monaten ists wieder kalt und feucht. Gefällt mir auch nicht. Ich weiß, ich bin schwer zufrieden zu kriegen. Immerhin ist mir das klar.

Aber heute ists heiß und trocken. Die Nachbarn grillen. Hmm. Mir wäre es ja warm genug. Ich hoffe, sie haben wenigstens einen Eimer mit Wasser in der Nähe vom Grill. Das Gras und die Bäume sind trocken. Irgendein Idiot wird heute ein schönes Feuer starten, weil er unbedingt grillen will. Oder ein offenes Feuer braucht für die Romantik am Abend. Lagerfeuer. Wahrscheinlich ist er (bin sicher es ist ein Er, sorry Jungs) der Meinung, er hat alles im Griff.

Ich habs mal erlebt, vor ein paar Jahren: Rechts der Straße brannte ein Acker. Ich gucke und überlege wo ich überhaupt bin um die Feuerwehr rufen zu können. Da machts Wusch und der Baum auf der anderen Straßenseite steht in Flammen. Nicht nur ein Bäumchen, nein, ein ausgewachsener Baum. Und wirklich von Jetzt auf Gleich. Komplett in Flammen. Da wurde mir zum ersten Mal klar, warum es heißt: Ein Feuer bricht aus.

Ich hab dann schnell geschaut, dass ich weiter komme (die Feuerwehr war bereits informiert).

Also, bitte, wenn du rauchst: Pass auf mit deinen Kippen. Bitte nur in den Aschenbecher. Und stell sicher, dass sie wirklich aus sind.

Wenn du mit dem Auto unterwegs bist: Bitte parke nicht auf dem Seitenstreifen. Ja, vielleicht musst du ein paar Schritte gehen, aber so ein Auspuff ist wirklich heiß. Das reicht, um ein Feuer zu starten. (Du glaubst mir nicht? Lang doch mal hin).

Wenn du grillst oder ein Feuer anzünden willst: Bitte frag in deiner Gemeinde nach. Es gibt inzwischen Gemeinden, die davon abraten, bzw. das verboten haben. Und bitte habe ein, zwei Eimer Löschwasser parat, wässere vorher auch den Boden um die Grillstelle oder Feuerstelle. Sei sparsam mit den Anzündern. Vor allem keine flüssigen Anzünder in die Glut gießen. Es könnte mehr in Flammen aufgehen als nur dein Bart oder deine Augenbrauen.

Und vielleicht hast du ja den Mut, die Leute anzusprechen und auf die Gefahren hinzuweisen. Ich hab den Mut gerade nicht. Hatte ich aber schon. Die Antwort: Keine Sorge – ich hab alles im Griff.

Bonustrack: Seite des NABU zum Thema „Kühlen ohne Klimaanlage„. Am Besten gefällt mir Punkt 11.

Spruch der Woche: „Es geht auf keinen Fall so weiter, wenn es so weiter geht.“ Erich Kästner


Warum nicht?

Warum handle ich nicht schneller, deutlicher? Warum mach ich nicht mehr gegen die Probleme unserer Zeit?

Zu diesen Themen habe ich in letzter Zeit bemerkenswerte Texte gelesen. Die Autoren haben da ganz interessante Thesen vertreten – und auch gleich Gegenargumente angeführt:

  • „Ich alleine kann eh nix machen“. Ein sehr beliebtes Argument. Stimmt ja auch irgendwie. Dabei verkenne ich aber zwei wichtige Dinge:
    Ich bin eben nicht allein. Ich bin Teil der kritischen Masse. Ich wirke ja bereits. Negativ und positiv. Wenn ich weiterhin so lebe, wie ich nun mal leben möchte, dann vergrößere ich die bestehenden Probleme. Wenn ich weiterhin so viel Auto fahre, dann erhöhe ich das CO2, erhöhe die Nachfrage an der Tankstelle und damit die Preise und finanziere damit Länder und Regimes, mit denen ich politisch gar nicht so recht übereinstimme. Wenn ich endlich aufs Fahrrad komme, dann ist das gut für meine Gesundheit und ich erhöhe letztendlich den Druck auf die Gemeinde hier, mehr Fahrradwege anzulegen und diese besser in Schuss zu halten. Ich verringere den Parksuchverkehr, den Lärm und die Luftverschmutzung. Und die Nachfrage nach Benzin sinkt. Eigentlich logisch.
  • „Es ist eh alles zu spät. Die Krise kommt, das lässt sich doch gar nicht mehr aufhalten.“ Auch beliebt. Stimmt auch. Es geht jetzt darum, zu retten was zu retten ist. Die Krise auszubremsen. FLATTEN THE CURVE hieß es am Anfang von Corona. Zeit gewinnen war damals wichtig, Zeit für Informationen, Zeit für Maßnahmen, Zeit für Impfstoffe. Ich glaube, das gilt jetzt auch.
  • „Sollen doch erst mal die Anderen, ich mach doch schon so viel.“ Stimmt auch, auf den ersten Blick. Wenn ich mich aber so bei den Menschen umsehe, die ich kenne, dann machen die alle ganz schön viel. Ich muss aber genau hinsehen, weil die machen ganz andere Sachen als ich – und vielleicht aus anderen Gründen. Der Wunsch nach Autarkie ist auch ein guter Grund für Photovoltaik, Zisternen, Gemüse aus dem eigenen Garten, Solarheizung, ein E-Auto. Und wenn meine lieben Freunde, die all das machen dann Fleisch essen, in den Urlaub fliegen und es ihnen nicht im Traum einfallen würde Second Hand zu kaufen, ja mei.
  • „Ist doch alles so schön grün hier. Es gibt doch gar kein Problem.“ Ja, leider, alles schön grün – statt bunt. Mir fehlen die Blumen und die Schmetterlinge. Statt dessen seh ich Maisfelder, Fichtenwald, gelegentlich – schön gelb – Sonnenblumenfelder.
  • Und da ist das Problem der „gleitenden Nulllinie“. Faszinierender Gedanke. Wie es früher war, das wissen wir doch gar nicht mehr so genau. Welche Vögel da zur Futterstelle kamen, wie oft wir Rehe, Wildschweine, Hirsche, Hasen, Rebhühner, Fasane gesehen haben. Welche Blumen am Wegrand wuchsen und welche Käfer gekrabbelt sind. Wir halten die Gegenwart für Normal. Und die Veränderungen zu gestern sind ja auch wirklich winzig. Die Veränderungen zu 1950, das ist schon eine andere Größenordnung. Wie groß waren damals eigentlich die Autos? Die Häuser? Wie oft fuhren wir in Urlaub und wohin? Und wie oft gab es damals Waldbrände und Überschwemmungen? Puh! Keine Ahnung. Und wenn es jetzt in Spanien, Portugal oder Frankreich brennt, oder neulich in Brandenburg, dann ist das das neue Normal. Da regt sich keiner mehr drüber auf, da kenne ich niemanden, der sagen würde. HEY LEUTE, DAS GEHT NICHT, DA MÜSSEN WIR HANDELN!!!!!
  • „So lange es erlaubt ist.“ Ganz traurig. Irgendwie wollen wir gezwungen werden. Wir wissen, wir sollen nicht so schnell fahren, falsch parken, anderen die Vorfahrt nehmen, riskant fahren. Aber hallo: Wo kein Kläger, da kein Richter. Und wenn ich doch mal einen Strafzettel kriege, dann reg ich mich auf. Corona das gleiche Spiel. Wir wissen, dass Masken lästig sind – aber wirklich helfen. Und wenn es gegen andere Viren ist. Aber freiwillig, och nö. Wir wissen inzwischen wahrscheinlich alle, dass Fleisch schlecht für unsere Gesundheit ist, furchtbar für die Tiere, verantwortlich für Hunger im globalen Süden und ökologisch eine Katastrophe. „Aber wenns doch erlaubt ist! Da muss die Regierung klare Regeln schaffen.“ Eigentlich erbärmlich, oder?
  • „Es fehlen noch Informationen. Wir wissen doch gar nicht 100% Bescheid, was zum Aussterben von Tieren oder Pflanzen führt und was wir dagegen machen können.“ Vielleicht wissen wir wirklich nicht 100% Bescheid. Das müssen wir auch nicht. Und das wissen wir sonst auch nicht und handeln trotzdem.

Bonustrack: Lustige Aktion des BUND um auf die wilden Pflanzen in der Stadt hinzuweisen. Da kannst du auch mitmachen. Krautschau.

Spruch des Tages: „Halte dich von negative Leuten fern. Sie haben ein Problem für jede Lösung.“ Albert Einstein zugeschrieben


Wassssssser

… sparen

Inzwischen hat es sich ja ziemlich rumgesprochen. Wir haben zu wenig Wasser. Der Grundwasserspiegel sinkt, was ganz furchtbare Auswirkungen auf die Pflanzen hat, die ja ihr Wasser vom Regen oder eben vom Grundwasser holen. Und der Grundwasserspiegel sinkt, weil viel zu viel Wasser entnommen wird für Haushalte und Wirtschaft.

Da es zu wenig regnet, wird das Grundwasser auch nicht schnell genug wieder aufgefüllt. Selbst nach einem schönen Regentag ist die Erde nach ein paar Zentimeter schon wieder trocken. So ging es mir neulich, ich bin ganz erschrocken. Nach einem schönen Regenguss habe ich Basilikum im Beet vergraben und nach 2 cm war die Erde trocken. Das Problem ist da.

Und zu viel von dem guten Wasser wird immer noch verschwendet.

Beim letzten Treffen des lokalen NABU haben wir daher Tipps zum Wassersparen zusammen getragen. Ist einiges dabei rausgekommen, ich war ganz positiv überrascht. Natürlich ist klar, dass nicht alle Tipps von allen umgesetzt werden können und wahrscheinlich bemühst du dich eh schon lange, Wasser zu sparen.

Schau dir die Tipps mal durch, vielleicht ist ja was dabei:

  • Wenn du lieber badest als zu duschen, und dein Bad gut belüftet werden kann, dann lass das Wasser in der Wanne und nimm es für die Toilettenspülung
  • Eine Zisterne spart Trinkwasser ohne Ende, du kannst so das Regenwasser für den Garten und die Toilette nehmen
  • Eine Zisterne ist für Häuslebauer wahrscheinlich die Investition, die am wenigsten kostet und am meisten spart
  • Eine Zisterne sollte bei Neubauten gesetzlich vorgeschrieben werden, von den Stadtwerken gefördert werden
  • Regentonne für den Garten, eventuell in Verbindung mit einem „Regendieb“, einer festen automatischen Verbindung von Regenfallrohr und Regentonne
  • Am Tag vor dem angekündigten Regen den Garten gießen, das erleichtert es dem Regen tief in den Boden einzudringen und spart dir das Gießen in den Tagen danach
  • Richtig gießen: ohne Brause, möglichst nah an der Pflanze, am frühen Morgen oder am späten Abend (dann brauchst du ca 10 % des Wassers, als wenn du am Mittag gießt), Tropfenbewässerung verwenden, den Durchmesser der Gießkanne verkleinern, lieber einmal richtig viel gießen als jeden Tag ein bißchen
  • Mulchen auf den frisch angelegten Beeten hält die Feuchtigkeit im Boden
  • Fange das Wasser auf, in dem du Obst oder Salat oder Gemüse gewaschen hast. Das ist noch gut genug zum Gießen oder für die Toilettenspülung
  • Mische 3 Teile Shampoo mit 7 Teilen Wasser in einer Flasche, damit kannst du dir die Haare waschen, ohne diese vorher nass zu machen. Geht bestimmt auch mit Duschgel
  • Waschen und Bidet statt duschen oder baden
  • Wenn deine Waschmaschine das kann, dann weiche die Wäsche ein und verwende dann zum Waschen ein Sparprogramm mit geringerem Wasserverbrauch
  • Mähe deinen Rasen nicht zu kurz, sonst trocknet der Boden zu sehr aus und du musst sehr schnell wieder gießen
  • Nicht so oft putzen. Wir leben ja zum Glück nicht mehr so wie unsere Großmütter. Es wird in der Küche keine Wurst mehr gemacht, die Männer kommen nicht voller Erde und Mist von Acker und Stall oder voller Kohle vom Bergwerk, die Kinder (leider) nicht mehr voller Wiese und Wald und Tümpel nach Hause. Die Männer haben gelernt, sich zum Pinkeln hin zu setzen, wenigstens die meisten
  • Aus den gleichen Gründen: Nicht mehr so oft waschen. Oft reicht es, die Kleidungsstücke zum Lüften ins Freie zu hängen. Bettwäsche, Handtücher, alles „hält länger durch“. Einfach mal ausprobieren
  • Spart nicht unbedingt unser Wasser – aber Wasser. Immer wieder lese ich, wieviel Wasser bei der Erzeugung von Lebensmitteln oder anderen Konsumgütern verbraucht wird. Deutschland importiert auf diesem Weg Wasser – oft genug aus Ländern, die das eigentlich nicht im Überfluss haben. Da wäre schon viel Wasser gespart, wenn wir die Dinge, die wir kaufen, auch tatsächlich nutzen

Eine Schale voll Wasser für Vögel und Insekten geht aber immer. Die haben schließlich auch Durst, wenn es so heiß ist.

Was machst du, um Wasser zu sparen? Bitte schreibs in den Kommentar.

Und ganz klar, sparen kannst du nur, wenn du genug davon hast. Wenn es zu wenig gibt, dann wird rationiert. Über den Preis oder über die Verfügbarkeit. Will ich beides nicht. 🙂

Da passt der Bonustrack genau dazu: Anleitung zum Bau eines Vogelbads, vom NABU.

Spruch der Woche: Los geht’s, wir haben einen Planeten zu retten! Niall Ó Brolcháin rettet Moore.

Zeitenwende?

Es ändert sich ja Einiges, zur Zeit. Da ist es schon berechtigt, von einer Zeitenwende zu sprechen.

Klima, Corona, Krieg, das führt – auch – zu massiv steigenden Preisen. Die Geschenke der Politiker, Senkung der Steuern, scheinen nicht in den richtigen Taschen zu landen. Die Preise gehen nicht im gewünschten Ausmaß nach unten. Mist.

Preise sind jedoch vielen Mechanismen unterworfen. Und da ist auch „Angebot und Nachfrage“ dabei.

Ist noch nicht so lange her – Anfang 2020 – da gab es Benzin fast geschenkt. Knapp über einen Euro habe ich – und du wahrscheinlich auch – damals bezahlt. Warum? Wegen Corona blieben wir brav zuhause. Homeoffice, Versandhandel, Lockdowns, all das hat dazu geführt, dass viel weniger getankt wurde. Und schon wurde Benzin wirklich sehr günstig.

Bei Angebot und Nachfrage sind wir wirksam. Vielleicht mehr als wir glauben.

Wir können das Angebot erhöhen:
Bilden wir Fahrgemeinschaften und Einkaufsgemeinschaften.
Wir können so vieles verschenken statt es weg zu werfen.
Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, sich von all dem Besitz zu trennen, der eigentlich nur aus Gewohnheit in Schränken und Regalen, in Kellern und Dachböden rumliegt, ohne noch sonderlich beliebt oder gar gebraucht zu werden. Verkaufen, eintauschen, spenden, verschenken, recyceln, all das erhöht das Angebot an Büchern und Kleidung, Spielzeug und Geschirr, Möbeln und CDs, Fahrrädern und Handys, Bastelkram und Vasen, naja, du siehst, worauf ich rauswill. Und Second Hand kommt auch gerade denen zu Gute, die sich Neues nicht leisten können.

Selber Obst und Gemüse anbauen und den Überfluss dann eintauschen oder verschenken erhöht auch das Angebot. Ableger von Pflanzen, Sträußchen, Kuchen, Salate über den Zaun reichen, all das sorgt dafür, dass das es mehr Produkte gibt und in den Läden nicht um den letzten Apfel gestritten wird und damit die Preise weiter nach oben gehen.

Und damit können wir die Nachfrage anderer reduzieren.

Unsere eigene Nachfrage können wir ebenfalls steuern:
Nur das kaufen, was wir tatsächlich essen werden. Oder beim „all you can eat“ auf den Teller laden.
Nicht hamstern.
Weniger konsumieren.
Das Freizeitangebot im Ort nutzen.
Urlaub zuhause. Hey! Deutschland ist schön, wenn du mal von der Autobahn runterfährst.
Einfach mal nur rumsitzen? Ok, das ist schwer.
Das Auto weniger fahren, sparsamer fahren. Und wenn das Auto steht den Motor ausmachen. (Das peitscht mich regelmäßig auf: Nur mal schnell Geld holen/den Brief einwerfen/dem Nachbarn Hallo sagen – muss dazu der Motor weiterlaufen? Samt lauter Musik? Ist die Batterie wirklich so alle, dass der Motor dann nicht mehr anspringt? Oh Hilfe)

All das fragt weniger Konsumgüter nach, vor allem weniger Benzin – und dann werden die Preise wieder purzeln.

Letztendlich versuche ich mich an die veränderten Lebensumstände anzupassen. Wenn es weniger von Allem gibt, dann bleibt weniger für mich übrig. Weniger Waren, weniger Geld, weniger Zeit. Das ist Fact. Aber nicht verzichten möchte ich auf ein Gefühl von Gemeinschaft. Von Solidarität. Vom „im gleichen Boot sitzen“. Da verzichte ich gerne auf Teile meines Konsums, damit für alle genug da ist.

Zusammen schaffen wir das.

Bonustrack: Nicht nur für die Fastenzeit: Eine Seite zum Thema „Plastikfasten“ vom BUND. Auch Plastik muss aus Erdöl produziert werden und ist damit direkter Konkurrent zum Benzin.

Spruch zum Nachdenken: „Klimaaktivisten werden manchmal als gefährliche Radikale dargestellt. Aber die wirklich gefährlichen Radikalen sind die Länder, die die Produktion von fossilen Brennstoffen vorantreiben“  U.N. Generalsektretär António Guterres, April 2022

Pflanze für Balkon und Garten und vor allem die Insekten: Der Salbei ist bei Insekten und Vögeln begehrt, schön und dann auch noch lecker und gesund. Winwin in alle Richtungen.

Alte Gewohnheiten

So sieht es aus, wenn es in der Rhön blüht. Ein Traum an Vielfalt.

Der Mann, der in meinem Herzen wohnt, der sagte neulich – sinngemäß – dass Gewohnheiten deine besten Freunde sind, wenn es darum geht, etwas Positives zu bewahren. Und deine schlimmsten Feinde, wenn es darum geht, etwas Negatives los zu werden. (Pfunde, z.B. 🙂

Recht hat er.

Ich weiß ja, dass es immer weniger Insekten gibt. Dass Insekten extrem wichtige Mitbewohner dieser Erde sind. Und das gilt bestimmt auch für Spinnentiere.

Und dennoch. Wenn ich sehe, dass die Blattläuse meine Bäumchen kahl futtern, dann verfalle ich erst mal in alte Gewohnheiten. Ich entferne die befallenen Blätter, in der Hoffnung, die ungezügelte Vermehrung der kleinen Biester zu verhindern. Klappt selten. Dann kommt der nächste Schritt: Gibt es denn nix zu sprühen, was nur die Blattläuse tötet. Die Antwort: Wahrscheinlich nicht. Ob da jetzt „bienenfreundlich“ draufsteht oder nicht. Ob es der Geheimtipp der Freundin ist (Schmierseife/schwarzer Tee/Brennnesselbrühe), die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass ich damit jede Menge Schaden anrichte, ob ich den nun sehe oder nicht. Da habe ich inzwischen Hemmungen.

Jetzt bekam ich den Tipp, mir die Larven von Marienkäfern oder Florfliegen zu kaufen und im Garten auszusetzen. Die futtern die Blattläuse dann. Und mit etwas Glück verpuppen sie sich dann bei mir und es gibt neue Marienkäfer, die ebenfalls gerne Blattläuse essen. Und dann ihre Nachkommen in meinem Garten kriegen……. Söldner, sozusagen. Um das Gleichgewicht von Jägern und Beute wieder her zu stellen.

Hab ich gemacht. Gar nicht so billig. Die kommen per Post und sind so winzig, dass ich noch nicht mal weiß, ob die noch alle leben. Und wie es denen auf meinen Bäumchen geht, das weiß ich auch nicht. Ich kann nur hoffen, dass nicht noch mehr Blättchen angezapft werden. Nur gut, dass ich Experimente mag. Vielleicht habe ich ja Glück und sehe irgendwann eine Wolke von Florfliegen in meinem Garten. So als Erfolgsbeweis. We will see.

Und ich bekam den Tipp, einfach nix zu machen, und der Natur Gelegenheit zu geben, wieder ins Lot zu kommen. Wenn da nur nicht die alten Gewohnheiten wären.

Wie wirst du alte Gewohnheiten los? Bitte schreibe einen Kommentar. Ich kann jede Menge Tipps gebrauchen. Vor allem wegen der Pfunde 🙂

Bonustrack: Zwei links zu Anbietern, die ein nachhaltiges und ökologisches Reisen anbieten:
Bookitgreen
Forum Anders Reisen

Insektenfreundliche Pflanze für Balkon und Garten:
Die Glockenblume, in jeder Form und Art ist ein Magnet für Insekten. Es gibt sogar Arten für den Nordbalkon. Ich find sie sieht auch noch schön aus. Das ist eine Staude, das heißt, sie kommt jedes Jahr wieder. Den offiziellen Namen: Campanula finde ich auch wunderbar.

Und jetzt geh raus und spiele Pippi Langstrumpf 🙂



Jetzt aber mal ernsthaft

Würdest du einen alten Ferrari, der super gut in Schuss ist und wunderschön ausschaut verschrotten? Um die Metallspäne zu gewinnen? Oder das Glas der Scheinwerfer für neue Flaschen? Das Holz der Armaturen fürs Lagerfeuer?

Ich glaube nicht.

Mal abgesehen von den ökologischen Schäden, die so ein alter Ferrari anrichtet, wenn er fährt, ist er doch ein Wunder der Technik, des Handwerks, eine Augenweide im Museum. Und könnte für viel Geld verkauft werden statt ihn zu verschrotten.

Aber genau das machen wir mit dem Wald. Mit uralten Bäumen. Ok, nicht in Deutschland, wir haben kaum alte Wälder und keine alten Bäume mehr. Aber in Europa schon, in Amerika, in Canada. In Südamerika oder in Asien. Da werden riesige Bäume gefällt, um Brennholz daraus zu machen, oder Essstäbchen, oder Papier.

Und diese alten Wälder, diese Urwälder und alten Bäume sind voller Tiere und Pflanzen, sind ein ökologisches Wunder, ein Garten Eden, ein Paradies, ein Hort der Artenvielfalt.

Da habe ich neulich ein paar Artikel dazu gelesen, da kamen mir die Tränen. Wir sind als Spezies so doof. So gescheitert. Egoismus pur, kein Blick auf Morgen. Hauptsache Gewinn jetzt. Wir nehmen keine Rücksicht auf das Leben und schützen dafür Arbeitsplätze. Sind Holzfäller und ihre Chefs nicht auch vom Klimawandel bedroht?

Denn es ist ja so, dass wir die Bäume und Wälder brauchen, wenn wir die Klimakrise meistern wollen, die Erderwärmung eindämmen. Letztendlich unser Überleben sichern wollen. Schon jetzt sterben Tausende Menschen an den Folgen der Erderwärmung. Gigantische Waldbrände zerstören riesige Flächen, mit allem was darin kreucht und fleucht und angewachsen ist. Dabei sind wir noch gar nicht bei den 1,5 °C Erwärmung, die als Obergrenze propagiert werden.

Die Bäume leiden auch an den steigenden Temperaturen. Haben Durst. Sind anfällig für Insekten und Pilze. Werden leichter vom Sturm umgeworfen. Und statt ihnen zu helfen kommen wir mit der Motorsäge. Unfassbar.

Was kannst du jetzt tun?

Pflanze einen Baum. Ja, ich weiß, der beste Zeitpunkt einen Baum zu pflanzen war vor 20 Jahren. Aber der zweitbeste Zeitpunkt ist jetzt. Also: pflanze einen Baum. Noch einen Baum. Und wenn es eine kleine balkongeeignete Salweide ist. Oder ein kleiner Apfelbaum für die Terrasse. Vielleicht kannst du ein Grundstück kaufen, irgendwo auf dem Land und da ein paar Bäume pflanzen. Vielleicht kannst du deinen Vermieter fragen, ob du auf dem öden Stück Rindenmulch oder im Steinhaufen vor dem Haus einen Baum pflanzen darfst. Vielleicht kannst du deinen Arbeitgeber dazu überreden, die Rasenfläche um die Firma zu nutzen. Und wenn das alles nicht geht, vielleicht hast du noch Platz in der Wohnung für eine Zimmerpflanze.

Und wenn es geht, verschenke Pflanzen. Und wenn es ein Basilikum-Töpfchen ist. Vielleicht kannst du Ableger von deinen Pflanzen nehmen und eigene Pflänzchen weiter geben. Ökologisch viel besser als noch ein Stehrümchen, das süße Katzenbild, das super Parfum, das neue Handy, das Messerset, die Dingensbummens, von denen wir uns alle einreden lassen, dass davon ein schönes Leben abhängt.

Bonustrack: Nachdenkenswertes vom WWF.

Spruch der Woche: Diskutiere nicht mit Idioten, sie ziehen dich auf ihr Niveau, und schlagen dich dort mit ihrer Erfahrung!

Bleib optimistisch und fröhlich, geh raus und mach die Welt ein wenig besser.

Lebensmittelpreise und Lösungen

Puh, Essen ist teuer geworden. Ob hier oder woanders, ich spüre den Einkauf im Geldbeutel.

Ob die Ursache jetzt Corona heißt, oder der Krieg in der Ukraine, oder die Klimaveränderung samt Schäden an Pflanze und Tier. Das kann ich mir raussuchen. Wahrscheinlich von allem was. Dazu kommt natürlich noch der Mitnahmeeffekt. Preise sind nicht immer durch Kosten erhöht worden, sondern auch oft, um den Gewinn zu steigern. So hat z.B. die Firma Nestlé schon vor dem Krieg in der Ukraine deutlich erhöht: Artikel der Tagesschau.

Und jetzt kommen wieder die alten Lösungen auf den Tisch:

Zum Beispiel Bio sei Luxus, der jetzt unverantwortlich ist, wenn es darum geht die Ernährung der Deutschen sicherzustellen. Die Forderungen noch mehr Fläche auf ökologischen Anbau umzustellen sei ein wirtschaftlicher Wahnsinn und sozial überhaupt nicht vertretbar.

Auch die Bestrebungen landwirtschaftliche Flächen still zu legen, um der Natur und der Biodiveristät eine Chance zu geben sei absolut nicht machbar, unter den jetzigen Bedingungen.

Dazu zwei Zahlen, beides Schätzungen:

Ca. 30 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche dient dem Anbau von Energiepflanzen, also zur Erzeugung von Biogas. Um den Benzinpreis niedrig zu halten. Sozialschwache fahren selten Auto, wenn überhaupt. Wenn ich mir schon um die sozialschwachen Mitmenschen Gedanken machen will, und dass die auch genug bezahlbares Essen kriegen, dann gäbe es ratzfatz jede Menge bestes Ackerland, um diese Ernährung sicher zu stellen.

(Nur so am Rande: Ich bin dafür statt Raps und Mais und andere Energiepflanzen anzubauen auf diesen Flächen direkt Photovoltaik aufzustellen. So spart man sich die Umwandlung von Biogas in Strom, was ja nicht verlustfrei geht. Es wird kein CO2 freigesetzt, muss nichts gedüngt werden, nichts gespritzt und nicht bewässert. Und die Böden können sich erholen und dienen in ein paar Jahren dann gerne wieder als Ackerflächen. Und dann ist auch genug Strom da für all die E-Autos. Aber mich fragt ja niemand).

Auf weiteren 30 % werden Futtermittel angebaut. Für all die Schweine und Rinder und Hühner und Puten, die dann als Nahrung herhalten müssen. Auch hier gäbe es ganz viel Acker, um wesentlich effizienter Nahrungsmittel zu produzieren. Die Zahlen sind hier sehr unterschiedlich, von 2 kg Getreide für 1 kg Fleisch bis hin zu 20 kg Getreide/kg Fleisch. Da kann ich es mir wieder raussuchen.

Die konventionelle Landwirtschaft verbraucht darüber hinaus viel mehr Energie für die Erzeugung von Düngern und Pestiziden. Auch werden die Produkte viel mehr über Land transportiert, damit die Schlachtung oder die Verpackung oder die Veredelung ein paar Cent billiger ist. Ställe und Gewächshäuser wollen ebenso beheizt werden.

Bio legt viel mehr Wert auf regional und saisonal. Und verbraucht daher auch weniger Benzin, Diesel, Strom, Gas. Bio ist also eher die Lösung als das Problem. Außer für die konventionellen Landwirte und ihre Lieferanten.

Bonustrack: Falls du dich mehr selbst versorgen willst: schöne Seite von smarticular zu diesem Thema.

Und noch ein Bonustrack: Es gibt jetzt wieder eine Petition für ein Europa ohne Tierversuche

Spruch der Woche: Es kommt nicht darauf an, die Welt zu verbessern, sondern darauf, sie zu verschonen (Odo Marquard)


Wachstum

Eigentlich logisch. Es gibt in der Welt der Wirtschaft kein Wachstum. Es gibt ein Umverteilen von einer Firma oder Person auf eine andere.

Die Drogeriekette, bei der ich gerne kaufe freute sich neulich über das großartige Wachstum seit ihrer Gründung. Und da wurde mir das so richtig bewußt.

In dieser Zeit haben jede Menge kleine Drogerien, bei denen ich eingekauft habe, ihre Türen für immer geschlossen. Sind pleite gegangen.

Klar hatten die nicht das Angebot der großen Ketten von heute. Aber, mal ganz ehrlich. Es gab alles was ich wollte. Deo, Duschgel, Shampoo, Parfum, Bodylotion, … Sogar 100 g Henna hat er mir abgefüllt, der Drogist, aus der großen Blechdose in eine kleine Papiertüte. In der Nachbarschaft war er auch. Zu Fuß bequem zu erreichen. Geschluckt, damit die Drogeriekette wachsen konnte.

Und so ist es ja leider mit vielen kleinen Läden, die oft spezialisiert waren, eine super Beratung hatten – und dann, ratzfatz geschluckt, pleite. Zugunsten des großen Markts auf der grünen Wiese.

Aber es geht noch weiter: Es ist auch eine Umverteilung von dir und mir zu den großen Firmen. Letztendlich kaufe ich jetzt mehr. Wenn ich schon mal da bin. Die großen Supermärkte sind reich, weil sie viel Umsatz machen. Aber es ist auch unser Geld, was die Firmen reich macht, sie wachsen lässt.

Außerdem gibt es das Problem der Rohstoffe, der Herstellung der Produkte. Die kommen halt oft aus Ländern, wo sich die Menschen nicht gegen die Marktmacht der großen globalen Firmen wehren können. Auch das ist eine Umverteilung. Was Umweltschutz und Arbeitssicherheit angeht, naja, das ist auch so eine Geschichte. Gewinne hier zu Lasten der Gesundheit der Menschen in den Ländern, in denen die Ware hergestellt wird, die hier für Umsatz sorgen.

Und irgendwie fehlt mir auch noch eine andere Komponente beim Einkauf. Dazu ein schönes Erlebnis, das ich letztes Wochenende hatte:

Wir fuhren über Land und ich sah ein Schild: Schafhofcafé. Geöffnet am ersten Sonntag im Monat. Das hat ja gepasst. Also sind wir umgedreht, der Mann, der in meinem Herzen wohnt und ich.

Der Stall war auf, ein Mann drin und jede Menge Schafe. Da durfte ich erstmal Lämmchen streicheln. Sehr schön. Die haben ja so schöne Augen. Auf dem Weg ums Eck, Richtung Café hörten wir Musik, Radio, dachte ich. Ein Schild wies darauf hin, dass es ein „Musikantenfreundliches Café“ sei. Schön! Leider war es zu. Der Kuchen sah gut aus, aber mei. Wir waren zur falschen Zeit da.
Beim Weggehen sah ich grad noch, dass eine Frau aus dem Café kam.

Frau: Ja, was wollt ihr denn?
Ich: Ins Café
Frau: Das macht erst um Einse auf
Ich: Können wir den wenigstens Schafkäse kaufen?
Frau: Klar, kommts mit rein
(Käsekauf und Kuchenkauf erspare ich euch)
Ich: Danke – schön, haben Sie es hier, schade, dass Sie soweit weg von uns sind
Frau: Wo kommt ihr denn her?
Ich: Aus Baden-Württemberg
Frau: Oh von so weit?
Ich: Ja, leider
Frau: Ja dann sing ich euch wenigstens noch ein Lied.
Nimmt das Akkordeon und singt das Lied von ihrem Kaffee, von ihrem Traum, dass sie sich immer freut wenn Gäste da sind und sie dann gerne singt. Und schenkt uns beim Rausgehen noch schnell zwei Schafsknacker.

Das ist Einkaufen, wie ich es mag. Deshalb mag ich Hofläden. Weil im Supermarkt, da kriegst du das nicht.

Das ist auch eine Umverteilung. Aber in eine Richtung, die mir gefällt. Hast du auch so eine Geschichte? Bitte teile sie mit uns.

Bonustrack: Vom 13. bis 15. Mai ist wieder Vogelzählung des NABU. Machst du mit?

Spruch der Woche zum Thema Müll/ Kaffee to go Becher: Sie liegen an der Straße oder stehen auf den Fensterbrettern. Wahrscheinlich warten sie auf die Müllfee, die sie magischerweise dort wegzaubert und dann in Einhornstaub verwandeln wird.

Und für die Seele, ein Video des Melbourne Zoo mit einem Baby Hippo.


Quietsch

Selber kochen, Reste verwerten, Energie sparen?

Gerade jetzt im Frühjahr, wenn ich tagsüber die Heizung ausmache und die Sonne und Wärme genieße und es am Abend dann doch wieder kalt in der Wohnung wird, dann ist bei mir Backzeit – Röhrenzeit.

Und das ist so eine Quiche eine sehr gute Lösung. (Mein Rezept braucht fast 50 Minuten Backzeit, da ist die Küche schön warm und ein Teil der Wohnung auch).

Warum Quietsch? Ich habe ja eine französische Freundin. Und die hat mal erzählt, alle ihre deutschen Kolleg*innen würden immer Quietsch Lorrähn sagen, und so sagt sie das halt auch. Und ich eben auch. Also heute eine Quietsch, wenn auch ohne Lorrähn.

Für den Teig verknete ich 250 g Mehl, ein wenig Salz, 1 Teel. Zucker, 150 g kalte Butter, bzw. veganen Butterersatz, 1 Ei und 6 Eßl. Hafermilch zu einem geschmeidigen Knetteig. Geht am besten und am schnellsten mit den Händen. Nicht total angenehm, aber mei.

Den Teig drücke ich dann in die Form. Und weil es genug Teig ist, gleich noch in eine zweite, kleinere Form, so habe ich gleich noch eine Portion zum Einfrieren. Laut Rezept muss der Teig jetzt 3 Stunden in den Kühlschrank. Der Sinn erschließt sich mir nicht, aber manchmal mache ich das, was auf dem Zettel steht.

Auf den Teig kommt jetzt der „Rumfort“. Also das war rumliegt und fort muss. Morgen es Paprika, die schon bessere Tage gesehen hat, ein wenig Mais und Käse, der auch eher trocken ist als schmackhaft. Neulich wars Lauch und davor alte Tomaten. Käse ist bei mir immer dabei.

Bis jetzt ists eine leckere Tarte. Zur Quiche wird’s durch den Guss:

4 Eier, 2 kleine Essl. Mehl, 250 ml Hafermilch, 250 ml Quark oder alte Sahne oder Rahm, halt was Weißes, Gewürze. Das wird verrührt, nicht zu gründlich und über den Belag gekippt.

(So eine Quiche ist mit 5 Eiern auch ein gutes Rezept, wenn die Eier schon ein paar Tage bei dir rumliegen und nicht mehr so super frisch sind. Dem Rezept schadet es nicht).

Bei 210 °C 15 Minuten backen, zurückschalten auf 180 °C und so lange backen, bis der Guss gestockt ist. Das dauert bei mir mindestens eine halbe Stunde. Die letzten paar Minuten mache ich die Röhre schon aus, das heizt genug nach, dass du dir noch immer die Zunge verbrennen kannst, wenn du zu gierig bist.

Wie gesagt, die Quiche lässt sich super einfrieren, schmeckt kalt oder aufgewärmt.

Geht bestimmt auch ohne Käse und mit Obst als Kuchen, was meinst du?

Bon appetit

Bonustrack: Von dem Bio-Balkon-Kongress der Birgit Schattling habe ich dir ja schon vorgeschwärmt. Jetzt im Mai kommt ein Best of der ersten Kongresse, wieder kostenlos und bestimmt wieder sehr interessant: Hier gehts zur Anmeldung.

Spruch des Tages: Halte an deinen Fehler nicht fest, nur weil du lange gebraucht hast, sie zu perfektionieren.

Und hier wieder das Video fürs Herz, diesmal rote Panda.

Bleibt gesund und fröhlich und macht euch die Welt, wie sie euch gefällt.


Energie

Jetzt scheint Herr Putin zu schaffen, was ökologisch und ökonomisch schon sehr lange sinnvoll ist. Wir werden Energie sparen. Wäre mir ohne den Krieg lieber gewesen, das kann ich sagen. Hoffentlich hört das bald auf. Und mit einer intakten Ukraine. So eine Aggression sollte nicht erfolgreich sein.

Mein Beitrag ist, Energie zu sparen. Angeblich erhält Russland täglich eine Milliarde Euro von der EU für die Kohle, Öl- und Gaslieferungen. Damit kann er lange Krieg führen.

Und durch Energie sparen können wir diese Lieferungen ganz schnell verringern oder beenden. Und damit den Krieg.

Wenn wir das auch noch halbwegs ökologisch hinkriegen und vor allem ohne Atomstrom, dann wird das unser Leben sogar verbessern.

Die Energie, die ich selbst verbrauche – also Strom, Gas und Benzin – die kann ich ziemlich genau messen. Und schauen, wo ich da noch sparen kann. Heizung runter drehen, Licht ausmachen, wenn ich den Raum verlasse. Nicht so viel Auto fahren. Das sind die Klassiker. Gibt aber noch mehr. Und nur manches erfordert erst mal eine Investition.

  • Gefrorenes über Nacht im Kühlschrank auftauen lassen
  • Wenn mir kalt ist, dann backe ich, das heizt auch ein wenig
  • Reis und Hülsenfrüchte einweichen um die Kochzeit zu verringern
  • Von Kochen mit der Wonderbag habe ich ja schon geschrieben
  • Kaffee von Hand mahlen
  • Kuchen von Hand rühren
  • Produkte selbst erzeugen
  • Einkaufsgemeinschaften bilden
  • Kochgemeinschaften bilden
  • Rää-Abende (heute sind wir bei mir und morgen bei euch, so wird nur eine Wohnung geheizt)
  • Mehr öffentliche Verkehrsmittel, oder Radfahren oder Laufen

das sind alles Aktionen, die ein wenig mehr Organisation brauchen. Und die alle zusammen sinnvoll sind, aber wie immer nicht sonderlich viel bewirken.

Und dann gibts noch die Energie, die ich nicht selbst verbrauche, nur indirekt, über die Produkte die ich kaufe. Und da ist glaube ich die Wirkung viel stärker. Aber auch die Überwindung, die mich das kostet.

  • Weniger kaufen
  • Verschenken statt Wegwerfen
  • Sinnvolle Geschenke, in erster Linie, was die Beschenkten tatsächlich wollen und verwenden
  • Weniger putzen. Ok, das fällt mir recht leicht
  • Weniger essen (vor allem weniger Tierprodukte)
  • Bei Neuanschaffungen reduzieren: Kleineres Auto, kleiner Wohnung, kleinere Möbel…
  • Mehr Second Hand, Bücher, CD, Spielzeug, Kleidung, Werkzeuge, Küchengeräte…
  • Dinge, die ich nicht mehr möchte selbst verkaufen oder spenden
  • Mehr darauf achten, wo – und vielleicht sogar unter welchen Bedingungen – die Produkte produziert wurden, die ich kaufe
  • Mehr Bioprodukte kaufen. Das bedeutet weniger Pestizide und Dünger, oft sind diese Produkte regionaler und saisonaler, haben weniger Plastikverpackung

Wenn wir alle da besser aufpassen, dann werden auch Industrie und Handel, Transport und Rohstoffgewinnung viel weniger Energie verbrauchen.

Ich erschrecke ja immer, wenn ich lese, dass eine Tasse Kaffee 1.000 Liter Wasser verbraucht. Über den jeweiligen Energieverbrauch habe ich noch nichts gelesen. Die Relationen könnten aber ähnlich sein. Einerseits ein erschreckender Gedanke – andererseits aber auch ein Hinweis, auf unsere Möglichkeiten zu Veränderung.

Bonustipps zum Thema Energiesparen:

  • Stromspiegel – eine Seite von CO2online
  • Seite von Polarstern (das ist der Anbieter von dem wieder Biogas aus Speiseresten beziehen
  • Liste von Ökostromanbietern

Und jetzt fürs Herz wieder ein (englisches) Video. Diesmal von ganz süßen kleinen Mardern

Bleib gesund und fröhlich, lass dich nicht unterkriegen – mach die Pippi Langstrumpf 🙂